03.05.2024 15:57:05 - dpa-AFX: Israel reicht bei OECD Beschwerde wegen Handelsboykotts der Türkei ein

PARIS/TEL AVIV (dpa-AFX) - Die israelische Regierung hat bei der
Industriestaatenorganisation OECD eine Beschwerde gegen Ankara eingereicht,
nachdem die Türkei den Handel mit Israel wegen des Krieges im Gazastreifen
vorübergehend eingestellt hatte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
sei ein "antisemitischer Diktator", der mit dem Handelsboykott gegen
internationales Seerecht verstoße und globale Lieferketten unterbreche, schrieb
der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat am Freitag auf der Plattform X,
vormals Twitter. "Wir erwarten, dass die OECD wegen der wahnhaften Entscheidung
Erdogans, die der gesamten europäischen Wirtschaft schadet, gegen die Türkei
vorgeht", fügte er hinzu.

Die Türkei hatte am Donnerstag wegen der israelischen Angriffe im
Gazastreifen die Aus- und die Einfuhr aller Produkte mit Bezug zu Israel
ausgesetzt. Der Handelsboykott bleibe so lange aufrecht, bis die israelische
Regierung den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza erlaube, hatte
es in Ankara geheißen. Erdogan hatte den israelischen Militäreinsatz im
Gazastreifen wiederholt scharf kritisiert und Israel "Völkermord" an den
Palästinensern vorgeworfen.

Die in Paris ansässige OECD vereint 38 Länder, die sich zu Demokratie und
Marktwirtschaft bekennen. Die Türkei zählt neben Deutschland, den USA und
weiteren 17 Ländern zu den Gründungsmitgliedern der seit 1961 bestehenden
Organisation. Israel gehört seit 2010 zur OECD./gm/DP/stw

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