03.05.2024 14:16:18 - dpa-AFX: AUSBLICK: DHL wartet auf Konjunkturerholung - Schwächerer Jahresstart erwartet

BONN (dpa-AFX) - Der Logistikkonzern DHL Group legt am
Dienstag (7. Mai) Zahlen für das erste Quartal vor.

DAS ERWARTET DAS UNTERNEHMEN:

Die bislang schleppende Erholung des globalen Handels bremst die DHL
momentan aus. Der Abbau von Lagerbeständen bei den Unternehmen hält wegen der
schwachen Konjunktur an, was auf dem Warenverkehr zwischen Firmen und damit auf
dem Geschäft von DHL lastet.

Anfang März berichtete das Management, dass auch im neuen Jahr eine
signifikante Verbesserung der Sendungsmengen im Geschäftskunden-Bereich auf sich
warten lasse. Nach Einschätzungen von Chef Tobias Meyer könnten die
Transportmengen deshalb zunächst noch weiter sinken. Zumindest für die zweite
Jahreshälfte sprach der seit rund einem Jahr an der Spitze des Dax
-Konzerns amtierende Manager aber von einer
positiveren weltwirtschaftlichen Dynamik als im Vorjahr.

In Summe kann die DHL deshalb einen weiteren Gewinnrückgang für 2024 nicht
ausschließen. Der Vorstand prognostiziert ein operatives Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (Ebit) zwischen 6 und 6,6 Milliarden Euro. Im schlechtesten Fall wäre
das ein Rückgang von gut 5 Prozent, im besten Fall ein Anstieg um 4 Prozent. Dem
Rekordniveau von 2022 bleibt die DHL damit aber in jedem Fall fern - im Zweifel
auch mittelfristig. Damals hatte der Konzern im Tagesgeschäft nämlich 8,4
Milliarden Euro verdient. Für 2026 stehen zwischen 7,5 und 8,5 Milliarden Euro
auf dem Zettel.

DAS ERWARTEN DIE ANALYSTEN:

Die Experten in den Investmentbanken und Analysehäusern erwarten für die
ersten drei Monate des Jahres einen Rückgang des operativen Ergebnisses der DHL.
Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten rechnen sie im Schnitt
mit knapp 1,3 Milliarden Euro, was mehr als ein Fünftel weniger wäre als im
Vorjahr. Die beiden größten und lukrativsten Geschäftsbereiche - zeitkritische
Expresssendungen sowie Speditionsleistungen - dürften deutliche Einbußen
erfahren haben. Und auch im europäischen Paketdienst soll es schlechter gelaufen
sein.

Beim Angebot von Lieferketten-Logistik, wie etwa die Abwicklung von
Versandretouren, könnte DHL hingegen etwas besser abgeschnitten haben. Gleiches
gilt für die Beförderung von Briefen und Paketen im Heimatmarkt Deutschland.

Für das Gesamtjahr haben die Analysten durchschnittlich einen operativen
Gewinn von gut 6,2 Milliarden Euro auf dem Zettel und damit etwas weniger als
die Mitte der vom Management ausgegebenen Spanne. Das entspräche einem Rückgang
von knapp 2 Prozent im Vergleich zu 2023.

Und auch bei den mittelfristigen Zielen fällt die Markterwartung schwächer
aus, als die Mitte der DHL-Prognose: Die Schätzungen gehen für 2026 von einem
operativen Gewinn von nur knapp über der Marke 7,5 Milliarden Euro aus.

Wie die Bonner in den kommenden Jahren abschneiden, hängt für Analystin
Cedar Ekblom von der US-Investmentbank Morgan Stanley maßgeblich vom
Expressgeschäft ab. Dieses sei mittelfristig der "Kicker" für
Gewinnüberraschungen, schrieb sie. Hier profitiere das Unternehmen davon, dass
es nur wenige große Anbieter gebe sowie von einer großen operativen
Hebelwirkung. Das bedeutet in der Regel, dass bei einer Umsatzerholung die
Gewinne überproportional anziehen können./lew/ngu/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
DEUTSCHE POST AG NA O.N. 555200 Xetra 39,970 17.05.24 17:37:01 -0,310 -0,77% 0,000 0,000 40,090 39,970

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH