29.04.2024 19:37:58 - dpa-AFX: Staatssekretär: G7 wollen Kohleausstieg bis 2035

TURIN (dpa-AFX) - Die Minister für Klima, Energie und Umwelt der führenden
westlichen Industrienationen (G7) haben sich bei ihrem Treffen in Italien nach
Aussage eines Teilnehmers auf einen Kohleausstieg bis 2035 geeinigt. "Ja, wir
haben eine Übereinkunft, Kohle in der ersten Hälfte des 2030er-Jahre auslaufen
zu lassen", sagte der britische Energiestaatssekretär Andrew Bowie dem Portal
Class CNBC am Rande des G7-Ministertreffens im Palast von Venaria Reale am
Stadtrand von Turin. "Das ist eine historische Übereinkunft, die wir beim COP 28
in Dubai im vorigen Jahr nicht erreichen konnten", fügte er hinzu.

Die G7-Minister wollen am Dienstag eine Abschlusserklärung abgeben. Aus
Deutschland sind Umweltministerin Steffi Lemke und Wirtschaftsstaatssekretärin
Anja Hajduk nach Turin gereist. Italien hat in diesem Jahr die
G7-Präsidentschaft inne. "Die G7-Nationen zusammen am Tisch zu haben und ein
Signal an die Welt zu senden, dass die fortgeschrittenen Volkswirtschaften der
Welt sich verpflichtet haben, in den frühen 2030er-Jahren aus der Kohle
auszusteigen, ist wirklich unglaublich", sagte Bowie.

Deutschland hatte den Kohleausstieg 2020 per Gesetz auf 2038 fixiert. Die
Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen hatte im Koalitionsvertrag Ende 2021 aber
festgehalten, ihn "idealerweise" auf 2030 vorzuziehen. Für das Kohlerevier in
Nordrhein-Westfalen steht schon ein Ausstieg bis 2030 fest. Im strukturschwachen
Osten, wo Braunkohle in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gefördert und
verstromt wird, gibt es aber starke Vorbehalte gegen einen Ausstieg vor 2038.
Deutschland ist laut Bundeswirtschaftsministerium wie auch Großbritannien und
Frankreich Mitglied der "Powering Past Coal Alliance" - einer
Kohleausstiegsallianz -, die sich für einen weltweiten frühen Kohleausstieg
einsetzt./blu/DP/he

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