29.04.2024 14:39:59 - dpa-AFX: Apple muss in der EU auch iPad für alternative App-Marktplätze öffnen

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Apple muss auch für seinen
Tablet-Computer iPad alternative Marktplätze zulassen. Das ist die Folge einer
Entscheidung der EU-Kommission, mit der das Apple-Betriebssystem iPadOS nun doch
als "Gatekeeper" eingestuft wurde. Apple hat jetzt sechs Monate Zeit, die
weitreichenden Regeln des Gesetzes für Digitale Märkte (Digital Markets Act)
umzusetzen. Zuvor hatte die EU bereits die Öffnung des iPhones von Apple in
Europa erzwungen.

Ähnlich wie beim iPhone muss der US-Konzern in der EU beim iPad die
Installation von Anwendungen über alternative App-Stores ermöglichen. Außerdem
muss das Tablet-Betriebssystem iPadOS künftige auch vollwertige Browser anderer
Hersteller unterstützen.

Im Unterschied zu iPhone-System iOS hatten die EU-Regulierer das iPad-System iPadOS ursprünglich nicht als Gatekeeper-Dienst eingestuft, weil das
Betriebssystem innerhalb der EU weniger als 45 Millionen aktive Nutzer zählt und
damit unter dem gesetzlich festgelegten Wert liegt.

Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der EU-Kommission, sagte, eine
Marktuntersuchung habe gezeigt, dass das iPadOS trotz des Nichterreichens der
Schwellenwerte einen wichtigen Zugang darstelle, auf den viele Unternehmen
angewiesen seien, um ihre Kunden zu erreichen. "Die heutige Entscheidung wird
sicherstellen, dass Fairness und Anfechtbarkeit auch auf dieser Plattform
gewahrt bleiben", sagte die dänische Politikerin, die in der EU-Kommission für
Wettbewerbspolitik zuständig ist.

Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt, erklärte, die Kommission
werde die Marktentwicklungen weiter beobachten. "Wir werden auch nicht zögern,
neue Untersuchungen einzuleiten, sollten andere Dienste unterhalb der
Schwellenwerte Merkmale aufweisen, die als wichtige Gateways für Geschäftskunden
gelten."

Apple betont in der Debatte um App-Store-Alternativen, der Download von Apps aus anderen Quellen sei mit Risiken für Nutzer verbunden, die man schützen
müsse. "Wir werden weiterhin konstruktiv mit der Europäischen Kommission
zusammenarbeiten, um den Digital Markets Act mit allen betreffenden Services
einzuhalten", erklärte ein Apple-Sprecher am Montag. Apple fokussiere sich
weiterhin darauf, den europäischen Kundinnen und Kunden bestmögliche Produkte
und Services zu bieten, und gleichzeitig die neuen Datenschutz- und
Datensicherheitsrisiken zu minimieren, die der Digital Markets Act mit sich
bringe./chd/DP/jha
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
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