28.04.2024 14:50:18 - dpa-AFX: POLITIK: Charlotte Merz spricht über Ehe mit CDU-Chef und weicht K-Frage aus

BERLIN (dpa-AFX) - Die Union liegt in den Umfragen zwar klar an der Spitze,
doch die persönlichen Werte des CDU-Chefs fallen eher schwach aus: Nun
präsentiert Charlotte Merz, Richterin und Ehefrau von Friedrich Merz, ihren
Partner in einem Interview als nahbar.

Zur Frage der Kanzlerkandidatur freilich hielt sie sich in der
"Bild"-Zeitung (Online) bedeckt. "Netter Versuch. Aber dazu werde ich nichts
sagen", antwortete sie dazu. Der Frage, ob Merz ein guter Kanzler wäre, wich sie
aus: "In dieser Frage bin ich befangen."

Der 68-Jährige gilt bei einem vorzeitigen Bruch der Ampel-Koalition als
Favorit auf die Unionskandidatur, will aber einen offenen Machtkampf verhindern.
Eine reguläre Nominierung soll nach den Landtagswahlen im Osten im September
erfolgen. Merz' eigene Zustimmungswerte sind eher gering, besonders bei jungen
Frauen.

Seine Gattin, die selbst CDU-Mitglied ist, beschrieb ihn im Interview nun
als liebenden Ehemann und Großvater. Die Enkelkinder würden ihren "Opi"
vergöttern, berichtete sie etwa und schilderte das Sonntagsritual des Paares:
"Mein Mann holt mit dem Fahrrad die Brötchen. Wir frühstücken ausgiebig, lesen
die Zeitung und erzählen uns von unserer Woche."

Im ZDF-Politbarometer von März etwa kam Merz bei der Bewertung der
Erfolgsaussichten für die nächste Bundestagswahl bei den CDU- und CSU-Wählern
nur auf Platz drei. Der Umfrage zufolge hätte CSU-Chef Markus Söder die größten
Chancen auf ein gutes Ergebnis.

Charlotte Merz sprach in der Zeitung nicht nur über ihre Ehe, sondern wurde
auch politisch mit Blick auf die Kinderbetreuung in Deutschland. "Als
CDU-Mitglied, Mutter und politisch interessierte Frau stelle ich mir seit Jahren
die Frage, weshalb man den Aufwand für Kinderbetreuung nicht unbegrenzt von der
Steuer absetzen kann - im Gegensatz zu Fahrtkosten. Ich empfinde das als
zutiefst ungerecht." Sie bedauere für die heutige Elterngeneration, dass die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch so schwer sei und dass
Kita-Plätze und Kindergartenplätze fehlten./vrb/DP/he

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