26.04.2024 15:16:19 - dpa-AFX: AMS Osram: Klarheit über Strategie in ein bis zwei Monaten

ZÜRICH (dpa-AFX) - AMS Osram fährt derzeit eine mehrgleisige Strategie.
Während die Suche nach einem neuen Pächter für das Werk in Malaysia einige Zeit
in Anspruch nehmen werde, könne in der Zwischenzeit auch ein neuer Kunde für den
Bereich microLED gefunden werden, sagte Konzernchef Aldo Kamper am Freitag in
einer Telefonkonferenz.

"Die Welt hat sich verändert, seit wir das Projekt gestartet haben", sagte
Kamper vor Analysten und Journalisten. Damals habe man sich von
microLED-Lösungen großes Wachstum in verschiedenen Produktkategorien
versprochen. Heute wisse man, dass solche Anwendungen wohl vor allem in kleinen
Produkten zum Einsatz kommen werden, die langsamer und später skalieren als
erwartet. "Jetzt zu hoffen, dass daraus eine riesige Anwendung wird, dafür haben
wir weder die Zeit noch das Geld."

Das Unternehmen müsse nun nach vorne schauen und sehen, wie es aus seiner
Infrastruktur und Technologie etwas Sinnvolles machen könne. "Wir wollen unsere
Marktführerschaft im Automobilbereich weiter ausbauen", so der Konzernchef. Ob
sich ein neuer Kunde für die mikroLED-Entwicklung finde, der auch andere
Bereiche weiter finanzieren wolle, werde sich in ein bis zwei Monaten zeigen.
Erste Gespräche liefen, seien aber noch wenig konkret.

Mit der Einstellung des Schlüsselprojekts verlieren 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Der größte Teil davon befindet sich in Kulim,
ein kleinerer Teil in Regensburg. Zudem sollen einige Mitarbeitende aus dem
Bereich Forschung und Entwicklung in den Automobilbereich wechseln. Genaue
Zahlen wollte die Geschäftsleitung noch nicht nennen. Über Abfindungen werde
noch verhandelt.

Von den rund 700 Millionen Abschreibungen, die für die Anpassung der
microLED-Strategie im ersten Quartal 2024 verbucht wurden, seien 600 Millionen
nicht zahlungswirksam, ergänzte Finanzchef Rainer Irle. Zudem würden durch die
vorzeitige Beendigung des Projekts bis Ende 2025 200 Millionen Euro eingespart.

Auf der anderen Seite fielen Abfindungen, Rückbaukosten und
Materialstornierungen an. Im laufenden Jahr werde die Restrukturierung noch bis
zu 70 Millionen kosten.

Schließlich werde das Zukunftsprogramm "Re-establish the Base" weiter
vorangetrieben, sagte Kamper. Damit sollen bis Ende des Jahres 75 Millionen Euro
eingespart werden. Bis Ende 2025 sollen es 150 Millionen sein./ls/kw/AWP/nas
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