25.04.2024 18:25:54 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Schwaches US-Wachstum verstärkt Abwärtsdruck

FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende US-Wachstumsdaten haben den anfänglichen
Abwärtsdruck beim Dax am Donnerstag noch verstärkt. Der deutsche
Leitindex startete mit Verlusten in den Handel und weitete diese im Tagesverlauf
aus. Zum Börsenschluss notierte er 0,95 Prozent tiefer bei 17 917,28 Punkten.

Damit rutschte der Dax wieder unter die viel beachtete 18 000-Punkte-Marke.
Er blieb aber über der im Tagestief getesteten 50-Tage-Durchschnittslinie, die
als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Bereits zur Wochenmitte war
dem Dax-Erholungsversuch an der 21-Tage-Linie - einem wichtigen kurzfristigen
Indikator - der Schwung ausgegangen. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen sank am Donnerstag letztlich um 1,15 Prozent auf 26 043,18 Punkte.

Das Wachstum der US-Wirtschaft hatte im ersten Quartal gegenüber dem
Vorquartal deutlich stärker nachgelassen als erwartet. Gleichzeitig sei die
Kerninflation gestiegen, schrieben die Ökonomen der niederländischen Bank ING.
Damit werde eine baldige Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed noch
unwahrscheinlicher. Analystin Susannah Streeter vom Hargreaves Lansdown zufolge
beeinträchtigten die Daten den vorherigen Optimismus an den Finanzmärkten.

Auch aus Deutschland kamen keine wirklich guten Konjunkturnachrichten. Laut
dem GfK-Konsumklima hat sich die hiesige Kauflaune zwar leicht erholt, ist aber
immer noch schlecht.

An den europäischen und amerikanischen Handelsplätzen zeigten die Kurtafeln
ebenfalls überwiegend klare Verluste an. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
schloss ein Prozent im Minus. In Paris ging es ähnlich deutlich
bergab, wogegen die Notierungen in London etwas zulegten. Der New Yorker
Leitindex Dow Jones Industrial büßte zum europäischen Handelsende
ebenso wie der technologielastige Nasdaq 100 gut 1,6 Prozent ein.

Am deutschen Markt wurde das Handelsgeschehen von der Fahrt aufnehmenden
Berichtssaison dominiert. Die Aktien von Dax-Schlusslicht Symrise
büßten vier Prozent ein. Der Aromen- und Duftstoffhersteller war im ersten
Quartal zwar deutlich gewachsen. Doch Konkurrent Givaudan habe
die Messlatte mit seinem noch deutlicheren Wachstum zum Jahresauftakt sehr hoch
gelegt, schrieb Jefferies-Analyst Charles Bentley.

Dagegen zogen die anfangs schwachen Titel der Deutschen Bank
letztlich an der Indexspitze um 8,2 Prozent an. Sie erreichten damit den
höchsten Stand seit 2017. Für die Trendwende beim Kurs um die Mittagszeit sorgte
die Analystenkonferenz zu den Quartalszahlen, auf der die Frankfurter konkreter
werdende Pläne für Aktienrückkäufe in Aussicht stellten.

Die vorderen Plätze im MDax belegten Delivery Hero und
Hellofresh mit Kursaufschlägen von 6,4 beziehungsweise 3,7
Prozent. Während der Essenslieferdienst dank Zusatzeinnahmen ein noch
schnelleres Wachstum als bisher in Aussicht stellte, konnte der
Kochboxenanbieter die verhaltene Entwicklung im Kerngeschäft mit dem Angebot an
Fertigmahlzeiten ausgleichen.

Dagegen büßten Befesa-Titel 16,6 Prozent ein und erreichten
so den tiefsten Stand seit November. Der Ausblick des Recyclingspezialisten
enttäuschte die Anleger.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0719 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0720 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,58 Prozent am Vortag auf 2,61
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 123,99
Punkte. Der Bund-Future verlor 0,32 Prozent auf 129,68
Punkte./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MDAX ® 846741 Xetra 26.300,82 03.05.24 17:50:00 +48,41 +0,18% - - 26.259,33 26.300,82
DAX ® 846900 Xetra 18.001,60 03.05.24 17:50:00 +105,10 +0,59% - - 17.900,15 18.001,60

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH