25.04.2024 15:33:58 - dpa-AFX: Drei Astronauten zu chinesischer Weltraumstation 'Tiangong' gestartet

PEKING (dpa-AFX) - China hat die nächste Astronauten-Crew zu seiner
Raumstation "Tiangong" (Himmelspalast) ins All geschickt. Das Raumschiff
"Shenzhou 18" mit drei Männern an Bord hob am späten Donnerstagabend (Ortszeit)
vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi im Nordwesten der Volksrepublik
ab, wie in einer Übertragung des Staatsfernsehens zu sehen war. Angetrieben
wurde es von einer Trägerrakete vom Typ "Langer Marsch 2F".

Kommandant Ye Guangfu, Li Cong und Li Guangsu, die ausgebildete Piloten der
Volksbefreiungsarmee sind, sollen die derzeitige Crew der "Tiangong" nach rund
sechs Monaten im All ablösen. Am Nachmittag wurden sie offiziell unter dem Jubel
zahlreicher Menschen auf ihre Mission geschickt. Die Mannschaft der "Shenzhou
17" soll anschließend Anfang kommender Woche zur Erde zurückkehren. Während
ihres Aufenthalts bis etwa Oktober führt die neue Besatzung verschiedene
wissenschaftliche Experimente im Orbit durch, darunter auch Versuche mit
verschiedenen Fischen, um mehr über das Züchten von Wirbeltieren im All zu
erfahren. Außerdem stehen mehrere Weltraumspaziergänge auf dem Plan, wie die
chinesische Behörde für bemannte Raumfahrt mitteilte.

Peking steckt seit Jahren viel Geld in sein Weltraumfahrtprogramm. Die
Volksrepublik nimmt seit Längerem wie die USA, Japan oder auch Indien den Mond
wieder ins Visier. China will noch in diesem Frühling mit "Chang'e 6" (Name
einer Mondgöttin) erneut eine unbemannte Sonde auf den Erdtrabanten schicken. In
Vorbereitung auf die Mission schoss die Volksrepublik bereits einen
Kommunikationssatelliten dafür in die Mondumlaufbahn. Dieser ist nötig, weil auf
der erdabgewandten Seite des Mondes, wo die Sonde landen soll, kein direkter
Empfang zum Kontrollzentrum auf der Erde möglich ist.

Die von der Kommunistischen Partei regierte Volksrepublik will bis 2030
außerdem eine bemannte Mission auf den Mond schicken. Der Erdtrabant ist auch
deshalb für viele Nationen wieder interessant geworden, weil dort wichtige
Rohstoffe vermutet werden./jon/DP/zb

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