25.04.2024 08:52:21 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP: Mehr als 160 Grindwale in Westaustralien gestrandet

PERTH (dpa-AFX) - An einem Strand an der australischen Westküste sind mehr
als 160 Grindwale gestrandet. Nach Angaben der Behörde für Artenvielfalt und
Naturschutz (DBCA) gerieten die Meeressäuger am Donnerstag nahe der Kleinstadt
Dunsborough 250 Kilometer südlich von Perth in flachem Gewässer in Not. Bis zum
Mittag (Ortszeit) seien 26 Tiere verendet, zitierte der Sender ABC eine
DBCA-Sprecherin. Helfer versuchten fieberhaft, 140 weitere Wale am Leben zu
erhalten.

Es handele sich um vier Gruppen von Walen, die über eine Strecke von 500
Metern an dem Strand lägen. "Basierend auf früheren Strandungen dieser Walart,
beispielsweise am Cheynes Beach in der Nähe von Albany im letzten Jahr, führen
solche Ereignisse in der Regel dazu, dass die gestrandeten Tiere eingeschläfert
werden müssen, was die humanste Lösung ist", teilte der Parks and Wildlife
Service des Bundesstaates Western Australia auf Facebook mit.

Mit Booten versuchten Einsatzkräfte derweil, eine weitere Gruppe von etwa 20 Grindwalen (auch Pilotwale genannt) davon abzuhalten, ebenfalls zu stranden.
Etwas weiter von der Küste entfernt befinde sich zudem eine weitere Herde von
etwa 110 Walen in tieferem Wasser.

Zahlreiche Tierschützer und Anwohner seien an den Strand geeilt, um bei der
Rettung zu helfen und die Tiere mit Wasser zu überschütten, berichteten Medien.
Die Behörden forderten die Bevölkerung aber auf, sich den Walen nur unter
Anleitung von Experten zu nähern.

"Wir wissen, dass die Menschen helfen wollen, aber wir haben sie gebeten,
nicht zu versuchen, die Tiere ohne Anweisung des DBCA-Personals zu retten, da
dies zu weiteren Verletzungen und Stress für die Tiere führen und eine
koordinierte Rettungsaktion behindern könnte", schrieben die Behörden. Bei
Massenstrandungen von Walen habe zudem die Sicherheit der Menschen immer höchste
Priorität.

Die Situation sei schrecklich sagte der Meeresexperte Ian Wiese, der vor Ort war, Radio ABC Perth. "Es gibt viele Theorien auf der ganzen Welt, aber niemand
konnte bisher wirklich eine Ursache für die Massenstrandungen von Walen finden."

In der gleichen Region war es 1996 zu einer Massenstrandung von 320
Grindwalen gekommen. Damals konnten fast alle Tiere gerettet werden. 2018
starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Ozeanriesen nach einer
Massenstrandung. Im vergangenen Jahr waren am Cheynes Beach östlich der Stadt
Albany fast 100 Grindwale gestrandet. Keines der Tiere überlebte. Grindwale
bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten
Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer
Massenstrandung erhöht./cfn/DP/zb

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