23.04.2024 19:48:50 - dpa-AFX: ROUNDUP: Deutsche Börse verdient operativ deutlich mehr als erwartet

ESCHBORN (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse bleibt dank einer
Übernahme und gut laufender Geschäfte in vielen ihrer Sparten auf Rekordkurs. In
den ersten drei Monaten kletterte die Erlöse vor allem dank einer Übernahme um
16 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro nach oben, teilte das im Dax
notierte Unternehmen am Dienstag in Eschborn mit. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern
und Abschreibungen (Ebitda) zog um 13 Prozent auf 875 Millionen Euro an. Während
der Anstieg der Erträge wie erwartet ausfielen, übertraf das operative Ergebnis
die Erwartungen der Experten deutlich. Der Noch-Unternehmenschef Theodor Weimer
bestätigte zudem die Prognosen für das laufende Jahr

In seinem letzten Jahr an der Spitze des Unternehmens möchte er den
Rekordlauf fortsetzen und abermals das Ergebnis steigern. Für 2024 stellt er ein
Wachstum der Nettoerlöse auf mehr als 5,6 Milliarden Euro und einen Anstieg des
operativen Gewinns auf mehr als 3,2 Milliarden Euro in Ansicht gestellt. Beim
Erlös wäre das ein Anstieg um mindestens zehn Prozent und beim operativen
Ergebnis ein Plus von rund neun Prozent. Die Deutsche Börse soll auch
mittelfristig weiter stark zulegen. Bis einschließlich 2026 strebt der Vorstand
Jahr für Jahr ein zweistelliges Plus beim Umsatz- und Ergebnis an.

Das Unternehmen hatte Anfang März auch die Nachfolge Weimers geregelt. Zum
1. Oktober wird Stephan Leithner Co-Chef der Deutschen Börse. Zum Jahreswechsel
soll der 57-Jährige dann für mindestens fünf Jahre die alleinige Führung des
Frankfurter Marktbetreibers übernehmen. Der frühere Deutsche-Bank-Manager
Leithner, der seit 2018 Mitglied des Deutsche-Börse-Vorstands ist, wurde zudem
Anfang März zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden befördert.

Weimer hat seit seinem Amtsantritt Anfang 2018 vor allem das Geschäft mit
Daten und Softwarelösungen unter anderem mit Übernahmen ausgebaut. Größter Coup
war dabei der im Herbst 2023 abgeschlossene Rekordzukauf des dänischen
Softwareanbieters Simcorp für 3,9 Milliarden Euro. Der frühere HVB-Manager hat
den Börsenbetreiber damit die Abhängigkeit von den Schwankungen an den
Finanzmärkten weiter reduziert. Von dem Erlösanstieg von 16 Prozent waren fast
zehn Prozentpunkte oder zwei Drittel auf Simcorp zurückzuführen.

"Wesentliche Treiber des organischen Wachstums in Höhe von 6 Prozent waren
die starke Nachfrage nach Stromderivaten sowie zusätzliches Geschäft mit
Neukunden und Vertragsverlängerungen mit bestehenden Kunden im Segment
Investment Management Solutions im Bereich Software Solutions", hieß es in der
Mitteilung. Auch die hohe Nachfrage nach sogenannten Repo-Produkten, mit denen
sich Marktteilnehmer kurzfristig liquide Mittel besorgen können, sowie ein
starkes Fondsgeschäft trugen zur positiven Entwicklung der Nettoerlöse bei.

Positiv wirkten sich auch weiter die gestiegenen Zinsen aus. Diese führten
zu höheren Zinserlösen im Fonds- und Wertpapierverwahrungsgeschäft. Negativ
haben sich dagegen die geringeren Schwankungen am Aktienmarkt ausgewirkt. Unter
dem Strich zog der Gewinn lediglich um fünf auf 498 Millionen Euro an. Der im
Vergleich zum Plus beim operativen Ergebnis geringere Anstieg geht auf die
Zinsausgaben für Anleihen im Zusammenhang mit der Simcorp-Übernahme zurück.
Zudem musste das Unternehmen mehr Steuern zahlen.

Am Finanzmarkt wurde das Ergebnis zunächst positiv aufgenommen. Der Kurs der Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate um 0,7 Prozent auf 189,65 Euro
zu. Damit nähert sich das Deutsche-Börse-Papier nach einer kurzen Schwächephase
wieder dem im Februar erreichten Rekordhoch von 194,55 Euro. Der künftige Chef
Leithner tritt am Kapitalmarkt in große Fußstapfen. Seit dem Amtsantritt Weimers
hat sich der Kurs der Aktie fast verdoppelt. Die Deutsche Börse kommt damit
derzeit auf eine Marktkapitalisierung von fast 36 Milliarden Euro und ist damit
wertvoller als die Deutsche Bank mit 31 Milliarden Euro oder die
Commerzbank , die derzeit auf 17 Milliarden Euro kommt./zb/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
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