23.04.2024 14:18:04 - dpa-AFX: ROUNDUP: Luftfahrtkonzern RTX legt trotz Triebwerksrückruf deutlich zu

ARLINGTON (dpa-AFX) - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern RTX
ist trotz des teuren Rückrufs tausender Triebwerke von Airbus-Jets
besser ins Jahr gestartet als gedacht. Im ersten Quartal erzielte
der Konzern einen Umsatz von 19,3 Milliarden US-Dollar (18,1 Mrd Euro) und damit
zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag in Arlington
mitteilte. Der Überschuss wuchs um ein Fünftel auf 1,7 Milliarden Dollar.

Abseits von Sondereffekten übertraf der Mutterkonzern des Rüstungsanbieters
Raytheon, des Triebwerksbauers Pratt & Whitney und des Luftfahrt-Zulieferers
Collins mit seinem Ergebnis die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Die RTX-Aktie reagierte im vorbörslichen US-Handel zuletzt aber kaum auf die
Neuigkeiten.

Für das laufende Jahr rechnet der künftige RTX-Chef Chris Calio weiterhin
mit einem Umsatz zwischen 78 und 79 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je
Aktie soll 5,25 bis 5,40 Dollar erreichen. Analysten erwarten bereits ein
Ergebnis am oberen Ende der Spanne.

Pratt & Whitney und sein deutscher Partner MTU müssen derzeit den Rückruf von rund 3000 Triebwerken vom Typ Getriebefan stemmen. Hunderte
Airbus-Flugzeuge müssen deshalb monatelang am Boden bleiben. Betroffen von den
Reparaturen sind vor allem die vielgefragten Airbus-Mittelstreckenjets aus der
Modellfamilie A320neo. Zudem kommt der Getriebefan bei dem kleineren Airbus-Typ
A220 und dem E2-Jet des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer
zum Einsatz.

RTX hatte in den Turbinenscheiben lange Zeit ein problematisches
Metallpulver verwendet. Über kurz oder lang müssen deshalb alle Triebwerke des
Typs in die Werkstatt. Wegen der aufwendigen Arbeiten, knapper Kapazitäten und
der Produktion der Ersatzteile ziehen sich die Reparaturen über mehrere Jahre
hin.

Die Kosten treffen RTX und MTU schwer: Im September hatte der US-Konzern die gesamten Belastungen auf 6 bis 7 Milliarden Dollar beziffert und seinen eigenen
Anteil von 3,5 Milliarden im vergangenen Jahr verbucht. Sein Partner MTU aus
München legte wegen der Sonderkosten rund eine Milliarde Euro zurück und erlitt
in der Folge den ersten Jahresverlust seiner 90-jährigen
Konzerngeschichte./stw/nas/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
MTU AERO ENGINES NA O.N. A0D9PT Frankfurt 226,500 03.05.24 17:30:45 +6,800 +3,10% 0,000 0,000 220,700 219,700
AIRBUS SE 938914 Frankfurt 154,780 03.05.24 18:35:21 +1,340 +0,87% 0,000 0,000 153,700 153,440
RTX CORP. -,01 A2PZ0R Frankfurt 93,950 03.05.24 19:25:25 -0,940 -0,99% 0,000 0,000 94,990 94,890

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