10.04.2024 11:03:59 - dpa-AFX: Schlichtung im Bauhauptgewerbe könnte kommende Woche beginnen

WIESBADEN (dpa-AFX) - Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im
Bauhauptgewerbe könnte die Schlichtung in der kommenden Woche beginnen. Als
Schlichter wollen die Parteien erneut den früheren Präsidenten des
Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, gewinnen. Die Gewerkschaft IG Bau hatte
am Dienstagabend nach drei Runden die Tarifverhandlungen für gescheitert
erklärt. Damit wird automatisch das vertraglich vereinbarte
Schlichtungsverfahren ausgelöst.

Laut IG Bau müssen zunächst die Bundestarifkommission und der Bundesvorstand der Gewerkschaft das Scheitern formell feststellen. Diese Formalien sollen am
Montag abgeschlossen sein. Möglicherweise in derselben Woche könnte dann die auf
14 Tage befristete Schlichtung beginnen.

Die Arbeitgeber hätten kein verhandlungsfähiges Angebot abgegeben, erklärte
IG-Bau-Vorstandsmitglied Carsten Burckhardt am Dienstagabend. "Zweimal etwas
über drei Prozent mehr Einkommen auf 24 Monate gleichen die immens gestiegenen
Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren und Monaten einfach nicht aus."

Die Gewerkschaft fordert für die etwa 930 000 Beschäftigen 500 Euro mehr
Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung im Monat mit einer Laufzeit von einem
Jahr. Ein Streik ist erst nach einer gescheiterten Schlichtung möglich.

Burckhardt erklärte, der Bauwirtschaft gehe es nicht durchweg schlecht. Der
Tiefbau, der Infrastrukturbau und auch der öffentliche Bau seien im Aufwind.
Lediglich die Auftragslage im Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern sei
eingebrochen.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Uwe Nostitz vom Zentralverband des
deutschen Baugewerbes, erklärte hingegen: "Deutschland steckt in einer heftigen
Baukrise. Viele Bauunternehmen im Wohnungsbau, dem größten Bausektor, haben mit
massiven Auftragsrückgängen zu kämpfen. Die Gewerkschaft ignoriert diese
baukonjunkturelle Realität komplett und hält weiter an ihrer Hauptforderung
fest." Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben zwei Gehaltserhöhungen von 3,3
Prozent für dieses und 3,2 Prozent für das kommende Jahr angeboten./ceb/DP/stw
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