16.01.2024 17:08:30 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: US-Investmentbank Goldman Sachs verdient mehr - Aktie im Plus

(neu: Kurs aktualisiert im 2. Absatz, Aussage Management aus
Telefonkonferenz im 4. Absatz.)

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat
im Schlussquartal 2023 trotz unerwartet hoher Kosten überraschend viel Gewinn
erzielt. Unter dem Strich fuhr das Geldhaus einen auf die Aktionäre entfallenden
Gewinn von 1,9 Milliarden US-Dollar (1,7 Mrd Euro) ein, wie es am Dienstag in
New York mitteilte. Das war gut die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor und auch
mehr, als Experten zuvor geschätzt hatten.

Die Goldman-Aktie legte zuletzt um 1,5 Prozent auf 383,52 Dollar zu. Damit
knüpfte das Papier an seine jüngste Rally an. Seit dem Jahrestief 2023 Ende
November bei unter 290 Dollar hat es nun schon fast ein Drittel gewonnen.

Was zähle, sei der Ausblick auf das neue Jahr, schrieb Analyst Brennan
Hawken von der Schweizer Großbank UBS . Die Kapitalmärkte nähmen
aktuell Fahrt auf und das sei weit wichtiger für die Aktien als das Geschehen
aus dem vergangenen Jahr.

Das Jahr 2023 verlief für Goldman schwierig - Konzernchef David Solomon
bezeichnete es in der Mitteilung als "Jahr der Umsetzung". Nun habe der Konzern
aber eine "viel stärkere Plattform für das Jahr 2024". In diesem Jahr dürften
die Belastungen aus der Sparte mit Privatkundenplattformen deutlich geringer
ausfallen, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Im zweiten und dritten Geschäftsquartal hatten vor allem hohe Abschreibungen Gewinneinbrüche hinterlassen. Im zweiten Jahresviertel schrieb die Bank fast
eine Milliarde Dollar auf Immobilien und auf Plattformen für das
Privatkundengeschäft ab. Im dritten Quartal wurde rund eine halbe Milliarde
Dollar für den Verkauf der Tochter Greensky fällig.

Der zwischenzeitliche Ausflug ins Massengeschäft mit Privatkunden hat dem
Konzern keinen Erfolg beschert, Solomon drehte das Rad daher zurück. So stand
auch in der Jahresbilanz ein Gewinnrückgang von rund 27 Prozent auf 7,9
Milliarden Dollar zu Buche.

Im Schlussquartal lief es in einigen Bereichen wieder besser. Während der
Zinsüberschuss um gut ein Drittel zurückging und auch das Investmentbanking
sowie das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen weniger abwarfen,
verdiente Goldman vor allem in der Vermögensverwaltung und mit dem Aktienhandel
deutlich mehr. Das machte die um fünf Prozent gestiegenen Gesamtkosten wett.

Vor allem der Aktienhandel überraschte Analysten mit einem starken Anstieg.
Die Erträge wuchsen um gut ein Viertel auf 2,6 Milliarden Dollar. Die
Vermögensverwaltung erzielte zudem die höchsten Erträge in einem Quartal seit
zwei Jahren.

Unter dem Strich hätte Goldman im vierten Quartal noch mehr verdient, wenn
der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA
nicht nachträglich mit Sonderbelastungen zu Buche geschlagen hätte. So musste
die Bank 529 Millionen Dollar in den Einlagensicherungsfonds nachschießen.
US-Branchenprimus JPMorgan hatte 2,9 Milliarden Dollar dafür
entrichten müssen. Die Bank of America musste 2,1 Milliarden und
Citigroup 1,7 Milliarden beisteuern./men/jsl/stw/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
GOLDMAN SACHS GRP INC. 920332 Xetra 397,050 26.04.24 17:35:43 +8,250 +2,12% 400,000 401,300 390,800 397,050

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