09.05.2024 19:18:18 - dpa-AFX: Pornodarstellerin wehrt sich gegen Vorwürfe von Trump-Verteidigern

NEW YORK (dpa-AFX) - Im Strafprozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten
Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels hat
sich die Pornodarstellerin gegen Vorwürfe von Trumps Verteidigerteam gewehrt.
Daniels habe den Sex mit Trump aus Geltungssucht und Gier erfunden, warf
Anwältin Susan Necheles der Pornodarstellerin am Donnerstag vor Gericht in New
York im Beisein von Trump vor, wie mehrere im Gerichtssaal anwesende
Medienvertreter übereinstimmend berichteten. Daraufhin widersprach Daniels.

"Du hast das alles erfunden, richtig?", fragte Necheles Daniels. Diese
entgegnete, "nein". Als Pornostar habe Daniels doch Erfahrung mit "gefälschten
Sex-Geschichten", sagte Necheles weiter. Daniels erwiderte in Anspielung auf ihr
Zusammentreffen mit Trump, der Sex in diesen Filmen sei "sehr real, genau wie
das, was mir in diesem Zimmer passiert ist"

Bereits am Vortag hatte Daniels sich detailliert zum Sex mit dem heute
77-jährigen Trump geäußert. Sie hatte geschildert, wie sie damals im Jahr 2006
in Trumps Hotel-Suite am Lake Tahoe verwirrt gewesen sei und sich gefragt habe,
wie sie dazu komme, mit Donald Trump zu schlafen. Danach habe sie so gezittert,
dass sie Probleme gehabt habe, sich wieder anzuziehen. Die Verteidigung war mit
einem Antrag gescheitert, der den Prozess wegen der Aussagen zum Platzen bringen
sollte.

Die Anklage in New York wirft Trump vor, er habe seine Chancen auf einen
Sieg bei der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130 000 Dollar
Schweigegeld an Daniels verbessern wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht
illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe
Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um den eigentlichen Zweck zu
verschleiern. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen
Ex-Präsidenten in der US-Geschichte. Trump drohen mehrere Jahre Haft, die auch
zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, oder eine Geldstrafe. Der Fall könnte
den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump will im November erneut zum Präsidenten
gewählt werden. Er hat auf nicht schuldig plädiert - und wiederholt bestritten,
überhaupt Sex mit Daniels gehabt zu haben./cah/DP/he

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