08.05.2024 22:04:06 - dpa-AFX: Kennedy-Neffe und US-Präsidentschaftsbewerber: Hatte Wurm im Gehirn

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der parteilose US-Präsidentschaftsbewerber Robert F.
Kennedy geht einem Zeitungsbericht zufolge davon aus, dass ein Parasit in seinem
Gehirn vor einigen Jahren für seinen Gedächtnisverlust verantwortlich war. Ein
Doktor habe ihm gesagt, dass ein dunkler Fleck in seinem Gehirn auf einen Wurm
zurückgehe, "der in mein Gehirn eingedrungen war, einen Teil davon gefressen
hatte und dann starb", zitierte die "New York Times" am Mittwoch aus einer
eidesstattlichen Aussage des heute 70-Jährigen aus dem Jahr 2012. Kennedy sprach
dabei über das Jahr 2010.

Damals hat er den Angaben nach Ärzte aufgesucht, weil er unter
Gedächtnisverlust und Benebeltsein litt. Aufnahmen seines Gehirns sollen demnach
einen schwarzen Fleck gezeigt haben, den die Ärzte zunächst für einen Hirntumor
hielten. Ein Doktor hat Kennedy zufolge aber eine andere Erklärung gehabt und
stattdessen einen Parasiten vermutet.

Die eidesstattliche Aussage, aus der die Zeitung zitiert, ist im Rahmen von
Kennedys Scheidung von seiner zweiten Ehefrau entstanden. "Ich habe eindeutig
kognitive Probleme", soll Kennedy damals gesagt haben. In einem Interview mit
der "New York Times" vor einigen Monaten hat Kennedy der Zeitung zufolge
erklärt, er sei genesen und der Parasit habe keine Behandlung erfordert. In dem
Gespräch habe Kennedy weiter gesagt, er wisse nicht, um welche Art von Parasiten
es sich in seinem Gehirn gehandelt habe. Er vermute, dass er ihn sich bei einer
Reise durch Asien eingefangen habe. Ähnlich äußerte sich seine Sprecherin im
Gespräch mit der "Washington Post".

Der "New York Times" zufolge könnte es sich um einen Bandwurm gehandelt
haben. Wenn Bandwürmer den Menschen infizieren, landen und bleiben sie oft im
Darmtrakt und werden medikamentös behandelt. In manchen Fällen wandern die
Würmer durch den Körper, etwa in Leber oder Niere und in seltenen Fällen bis ins
Gehirn. Obwohl man es nicht wissen könne, sei es unwahrscheinlich, dass ein
Parasit einen Teil des Gehirns fresse, zitierte die "New York Times" einen Arzt.
Vielmehr überlebe er von Nährstoffen aus dem Körper.

Kennedy ist der Neffe des früheren Präsidenten John F. Kennedy. Er war
jahrzehntelang Demokrat, entfernte sich in den vergangenen Jahren jedoch
zunehmend von der Partei und sagte sich im Oktober 2023 ganz von den Demokraten
los, als er seine Präsidentschaftsbewerbung als Parteiloser verkündete. In der
jüngeren Vergangenheit wurde der erklärte Impfgegner von Demokraten und
Mitgliedern seiner Familie wegen der Verbreitung von Verschwörungsmythen und des
Kontakts zu rechtsextremen Politikern häufig kritisiert.

Auf die Frage, ob Kennedys Gesundheitsprobleme seine Eignung für die
Präsidentschaft beeinträchtigen könnten, antworte seine Wahlkampfsprecherin laut
"New York Times": "Das ist eine witzige Andeutung, wenn man die Konkurrenz
betrachtet." Bei der Präsidentenwahl im November läuft es auf ein
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem 81 Jahre alten Amtsinhaber Joe Biden und seinem
Vorgänger Donald Trump (77 Jahre) hinaus./nau/DP/he

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