LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im April
weiter verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg zum Vormonat um
1,4 Punkte auf 51,7 Zähler, wie S&P am Montag in London nach einer zweiten
Umfragerunde mitteilte. Eine erste Schätzung wurde leicht nach oben revidiert.
Der Indikator stieg damit auf den höchsten Stand seit Mai 2023 und liegt so
weiter über der wichtigen 50-Punkte-Marke, die wirtschaftliche Schrumpfung von
Wachstum trennt.
"Triebfeder war im April der beschleunigte Aufschwung im Servicesektor",
kommentierte S&P das Ergebnis der Umfrage. Der Stimmungsindikator für den
Bereich Dienstleistungen zog im April um 1,8 Punkte auf 53,3 Zähler an und
erreichte damit ebenfalls ein Elf-Monats-Hoch. Doch auch der Preisdruck habe
wieder zugenommen.
Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank,
zog gleichwohl ein positives Fazit: "Das sieht ziemlich gut aus". Die
Dienstleister der Eurozone hätten ihre Aktivität nun den dritten Monat in Folge
ausgeweitet und damit der mangelnden Dynamik in der zweiten Hälfte des
vergangenen Jahres ein Ende gesetzt. Erfreulicherweise habe die Beschäftigung
schneller zugenommen, was zu dem Anstieg des Neugeschäfts und dem Wachstum des
Auftragsbestandes passe.
In Deutschland zog der Indexwert für den Bereich Dienstleistungen deutlich
an und liegt damit klar über der Expansionsschwelle. In Frankreich hellte sich
die Stimmung laut der zweiten Schätzung deutlich stärker auf als zunächst
gemeldet. Der entsprechende Indikator notiert damit erstmals seit Mai 2023
wieder über 50 Punkte.
In Italien trübte sich die Stimmung unter den Dienstleistern etwas stärker
ein als erwartet und in Spanien hellte sie sich überraschend ein wenig auf. Die
Indexwerte beider Länder liegen aktuell deutlich über der Expansionsschwelle.
"Trotz der politischen Turbulenzen scheint Spanien überproportional vom
Tourismus zu profitieren", fuhr de la Rubia fort. Darüber hinaus sei die
spanische Regierung laut Internationalem Währungsfonds im Vergleich zu anderen
führenden Volkswirtschaften der Eurozone weniger auf Sparmaßnahmen fixiert, das
heißt, der öffentliche Sektor bremse die Konjunkturentwicklung weniger.
Die Daten im Überblick:
Region/Index April Prognose vorläufig Vormonat
EURORAUM
Gesamt 51,7 51,4 51,4 50,3
Industrie 45,7 45,6 45,6 46,1
Dienste 53,3 52,9 52,9 51,5
DEUTSCHLAND
Industrie 42,5 42,2 42,2 41,9
Dienste 53,2 53,3 53,3 50,1
FRANKREICH
Industrie 45,3 44,9 44,9 46,2
Dienste 51,3 50,5 50,5 48,3
ITALIEN
Industrie 47,3 50,4 --- 50,4
Dienste 54,3 54,5 --- 54,6
SPANIEN
Industrie 52,2 51,4 --- 51,4
Dienste 56,2 55,7 --- 56,1
(Angaben in Punkten)
/la/jsl/stk