04.05.2024 11:18:12 - dpa-AFX: Staatliche Förderung im Städtebau führt zu mehr Investitionen

BERLIN (dpa-AFX) - Die Städtebau-Förderung des Bundes kann aktuellen
Gutachten zufolge die Bau- und Handwerksbranche vor Ort unterstützen. Eine
Million Euro vom Staat führen demnach zu siebenfachen öffentlichen und privaten
Investitionen. Zu diesem Ergebnis kommt ein neues Gutachten zweier von der
Bundesregierung beauftragter Forschungsinstitute. Die Expertise liegt der
Deutschen Presse-Agentur vor.

Jährlich fördert der Bund den Städtebau mit etwa 790 Millionen Euro. Laut
Gutachten werden dadurch weitere öffentliche und private Investitionen in dem
Bereich gebündelt und angestoßen. Zwei Drittel der Mittel gingen an lokale
Unternehmen aus der Baubranche, dem Handwerk sowie Architektur- und
Ingenieurbüros. Das restliche Drittel floss an überregionale Unternehmen - ein
Anstieg auf das Doppelte im Vergleich zu 2015. Dies könnte laut Gutachten daran
liegen, dass Bauplanung und Rückbaumaßnahmen häufiger von spezialisierten
Unternehmen übernommen werden, die überregional tätig sind.

Überraschend war für die Forscher und Forscherinnen, dass viele der
Baumaßnahmen klimarelevant waren. Dies stehe eigentlich nicht im Fokus der
geplanten Maßnahmen, sei aber in knapp 30 Prozent der Fälle trotzdem umgesetzt
worden. Häufig wurden Gebäude in den Kommunen klimagerecht saniert, Parkanlagen
renoviert oder Gewässer renaturiert. Da die untersuchten Maßnahmen alle vor dem
Jahr 2019 begonnen haben, war die Umsetzung von klimarelevanten Punkten bis
dahin nicht verpflichtend.

Eine Voraussetzung zur Förderung sind klimarelevante Baumaßnahmen erst seit
2020. Seitdem muss innerhalb eines größeren Projekts mindestens eine
Einzelmaßnahme klimarelevant sein. Das Gutachten jedoch zeigt: Diese
Voraussetzung könnte fast nicht kleiner sein. Von 59 untersuchten Großprojekten
gab es nur 6, die keine einzige Klimamaßnahme umsetzte. Bei den restlichen
Projekten waren es im Schnitt 10 dieser Maßnahmen, teilweise bis zu 88
Stück./jrp/DP/zb

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH