03.05.2024 18:07:12 - dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax legt zu - Zinsbedingte Schwankungen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kursgewinne des Dax haben am Freitag an
einem schlechten Wochenergebnis nicht viel geändert. Nach der Bekanntgabe von
Arbeitsmarktdaten aus den USA sah es kurz so aus, als ob die Gewinne deutlicher
werden, doch im späteren Verlauf kamen die Kurse nach dem ISM-Index aus dem
US-Dienstleistungssektor wieder etwas zurück.

Der Dax hielt sich am Schluss mit 18 001,60 Zählern knapp über der zuletzt
umkämpften Marke von 18 000 Punkten. Trotz des Anstiegs um 0,59 Prozent hat der
deutsche Leitindex auf Wochensicht 0,9 Prozent verloren. Der MDax
legte am Freitag um 0,18 Prozent auf 26 300,82 Punkte zu.

Die US-Wirtschaft hat im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und die Arbeitslosenquote stieg leicht an. Zudem schwächte sich das
Lohnwachstum überraschend etwas ab. Laut dem Ökonom James Knightley von der ING
Bank haben damit erstmals seit langem alle in dem Bericht
enthaltenen Kriterien enttäuscht. Die erste Annahme war dann, dass dies die Fed
dazu verleiten würde, doch schneller über Zinssenkungen nachzudenken.

Dieser Fantasie wirkte aber später der ebenfalls enttäuschende ISM-Index mit einer Preiskomponente entgegen, die unerwartet deutlich angestiegen war. Ulrich
Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen sagte, die Lockerungserwartungen
dürften deshalb nicht weiter forciert werden. "Der US-Dienstleistungssektor
kämpft offenkundig mit zulegenden Einkaufspreisen", sagte Analyst Tobias Basse
von der NordLB. Dies sei sicherlich keine erfreuliche Nachricht für Jerome
Powell und die anderen US-Notenbanker.

Optimistischere Ziele für das Gesamtjahr trieben die Aktien von Henkel
auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Mit plus 7,2
Prozent lagen sie an der Dax-Spitze. Im Konsumentengeschäft sei es im ersten
Quartal besser gelaufen als gedacht, schrieb RBC-Experte James Edwardes Jones.
Dass der Vorstand neben dem Umsatz- auch das Margenziel angehoben habe, sei zu
diesem Zeitpunkt bemerkenswert.

Die nach ihren Rekordständen Anfang April zuletzt gefallenen Rüstungswerte
wie Rheinmetall , Hensoldt und Renk
profitierten am Freitag mit Anstiegen zwischen 4,7 und 7,7 Prozent davon, dass
die Privatbank Hauck & Aufhäuser die Aktien allesamt zum Kauf empfahl. "Das
Bedürfnis, sich zu verteidigen, hat die Geschichte überdauert und wird auch in
Zukunft lebenswichtig sein", schrieben die Analysten.

Am Dax-Ende sackten die Papiere von Daimler Truck um fast
vier Prozent ab. Der Nutzfahrzeughersteller sei stark ins Jahr gestartet, lobten
Analysten. Aussagen zur schwierigen Entwicklung in Europa verstimmten aber die
Anleger.

Im MDax gab es zwei sehr negative Ausreißer: Der Autovermieter Sixt
erschreckte seine Anleger mit gekappten Jahreszielen, die einen
Kursrutsch um 12,7 Prozent zur Folge hatten. Nur wenig besser erging es Aurubis
mit minus elf Prozent, nachdem der UBS-Analyst Daniel Major mit
einem Verkaufsvotum eine Kehrtwende in seiner Bewertung vornahm.

Auf europäischer Bühne legte der EuroStoxx um 0,6 Prozent zu. Dabei verbuchten auch die Länderbörsen in Paris und London Gewinne, beim
britischen FTSE 100 reichte es gar erneut für ein Rekordhoch. In
den USA standen die Börsen auch im Plus, der Dow Jones Industrial
legte zuletzt um 1,2 Prozent zu. Er bewegte sich damit etwas unterhalb seines
Tageshochs.

Der Euro kletterte nach den US-Daten zeitweise über die Marke von 1,08 US-Dollar. Zuletzt wurden dann noch 1,0772 Dollar gezahlt. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0744 (Donnerstag: 1,0698)
US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9307 Euro.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,59 Prozent am Vortag auf 2,58
Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 124,10
Punkte. Der Bund-Future gewann 0,34 Prozent auf 131,04
Punkte./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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