02.05.2024 12:06:45 - dpa-AFX: POLITIK: Weitere Festnahmen bei Protesten an US-Unis

LOS ANGELES/HANOVER (dpa-AFX) - An mehreren US-Hochschulen sind bei
propalästinensischen Protesten erneut Dutzende Menschen festgenommen worden. Am
Dartmouth College im Bundesstaat New Hampshire kam es nach Angaben der Polizei
der Stadt Hanover zu 90 Festnahmen. Ihnen wurde unerlaubtes Betreten und
Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen, nachdem unerlaubterweise Zelte
auf dem Gelände errichtet worden waren. Bei den Festgenommenen handelte es sich
laut Polizei nur zum Teil um Dartmouth-Studierende oder Lehrende.

In Dallas nahm die Polizei bei der Räumung eines Protestcamps auf dem
Gelände der Universität von Texas mindestens 20 Menschen in Gewahrsam, die die
Nacht im Gefängnis verbringen sollten, wie der Sender Fox4 berichtete.

Eine zunächst friedlich begonnene Demonstration auf ihrem Gelände sei
ausgeartet, teilte auch die Stony Brook Universität in New York mit. Zelte seien
errichtet, andere Studierende eingeschüchtert und belästigt worden. 29
Protestler seien daraufhin festgenommen worden, darunter neben Studierenden und
Mitarbeitern demnach auch Nicht-Angehörige der Hochschule.

An der UCLA stehen sich Protestierende und Polizei gegenüber

Auf dem Campus der University of California, Los Angeles (UCLA) nahm in der
Nacht zum Donnerstag ein Großaufgebot der Polizei die Räumung eines Protestcamps
in Angriff, das die Behörden am Mittwochabend (Ortszeit) als "rechtswidrige
Versammlung" deklariert hatten. Um das verbarrikadierte Zeltlager hatten sich
nach Angaben der "Los Angeles Times" mehrere Tausend Protestierende eingefunden,
die sich den Einsatzkräften entgegenstellten und sie von dem Camp
zurückdrängten. Schon in der vorangegangenen Nacht war es zu Gewalt gekommen,
als Anhänger der Gegenseite eigenhändig versucht hatten, das Protestcamp
einzureißen.

Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und für eine Solidarität
mit den Palästinensern sind in den vergangenen Wochen an diversen
US-Hochschulstandorten hochgekocht. Meist geht es dabei um die Forderung an
Hochschulen und Unternehmen, nicht weiter in Israel oder den Gaza-Krieg zu
investieren.

Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung
Antisemitismus und die Verharmlosung der Hamas vor - die Islamistenorganisation
spricht Israel das Existenzrecht ab und hat den Gaza-Krieg mit einem
beispiellosen Massaker am 7. Oktober ausgelöst. Ihnen gegenüber stehen
vielerorts Proteste, die sich mit der israelischen Seite solidarisieren und eine
Freilassung der von der Hamas noch immer gefangengehaltenen Geiseln
fordern./juw/DP/mis

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