01.05.2024 22:03:06 - dpa-AFX: Ökonomen-Stimmen zu geldpolitischen Beschlüssen der Fed

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den
Leitzins angesichts der hartnäckig hohen Inflation zum sechsten Mal in Folge
unverändert auf hohem Niveau belassen. Eine baldige Zinssenkung stellte sie am
Mittwoch nicht in Aussicht. "Die Inflation ist immer noch zu hoch", sagte
Fed-Chef Jerome Powell. Es könne "länger als bisher angenommen" dauern, bis die
Fed mehr Zuversicht gewinne, dass die hohe Inflation wirklich auf dem Rückzug
sei.

Einschätzungen von Ökonomen im Überblick:

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank

"Die Fed muss zurückrudern. Eine Zinssenkung im Juni ist nach der heutigen
Notenbanksitzung vom Tisch. Die Wortwahl der US-amerikanischen Notenbanker lässt
darauf schließen, dass sich eine Zinssenkung in die zweite Jahreshälfte
verschiebt - mindestens."

Christoph Balz, Analyst Commerzbank

"Die US-Notenbank hat sich auf ihrer Sitzung hinsichtlich möglicher
Zinssenkungen vorsichtiger als bisher geäußert, weil die Inflation in den
letzten Monaten überraschend hoch ausfiel. Nach unserer Einschätzung lässt sich
das Inflationsproblem bei einer gleichzeitig weiterhin recht gut laufenden
Konjunktur nicht so leicht lösen. Wir rechnen daher erst im Dezember mit einer
ersten Zinssenkung."

Thomas Altmann, Analyst bei QC Partners

"Wie erwartet verschiebt die Fed ihre Zinssenkungen nach hinten. Die Fed
gibt offen zu, dass die Fortschritte auf der Inflationsseite zuletzt
ausgeblieben sind. Und so darf am Markt weiter gerätselt werden, ob die erste
Zinssenkung auf das 2. Halbjahr 2024 oder gar auf das Jahr 2025 verschoben
wurde."

Paul Ashworth, Analyst bei Capital Economics

"Die Aussage im Statement der Notenbank blieben weitgehend unverändert.
(...) Die Abstimmung war einstimmig und es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass
Zinserhöhungen anstehen könnten."

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