01.05.2024 14:55:53 - dpa-AFX: Baerbock: EU-Osterweiterung hat Europa stärker und sicherer gemacht

SLUBICE (dpa-AFX) - Die Erweiterung der Europäischen Union um zehn Staaten
vor 20 Jahren hat nach den Worten von Außenministerin Annalena Baerbock der
gesamten EU Vorteile gebracht. Der Beitritt habe die ganze Gemeinschaft stärker
und vor allem sicherer gemacht, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei
einem Besuch in der Doppelstadt Frankfurt (Oder) und Slubice zusammen mit ihrem
polnischen Kollegen Rados?aw Sikorski. Es sei ein "unglaublicher Moment" vor 20
Jahren gewesen, "dass wir als Länder, als Gesellschaften, als Europa die Kraft
gefunden haben, die Teilung Europas zu überwinden, und dass wir damit zugleich
endgültig zu einer Friedens- und Freiheitsgemeinschaft geworden sind".

Am 1. Mai 2004 waren die früheren Ostblock-Staaten Estland, Lettland,
Litauen, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Polen sowie Malta und
Zypern der Europäischen Union beigetreten. Es handelte sich um die größte
Erweiterung in der Geschichte der EU.

"Wir erleben heute: Als gemeinsame Europäische Union der mittlerweile 27
sind wir stärker", sagte Baerbock weiter. Dabei gehe es nicht allein um
Handelszahlen. Der Mehrwert, das Plus, das Europa den Menschen jeden Tag bringe,
werde gerade in der deutsch-polnischen Grenzregion deutlich und zeige sich etwa
in grenzüberschreitenden Busverbindungen, der gemeinsamen Zusammenarbeit von
Polizei und Zoll oder in den vielen Beziehungen zwischen den Menschen über die
Grenze hinweg.

Die Osterweiterung sei "nicht vom Himmel gefallen". Es habe immer wieder den Mut der politisch Verantwortlichen sowie der Bürgerinnen und Bürger gebraucht,
diesen Schritt ins Neue zu wagen. "Wir glauben, dass wir diese mutige
Verantwortung gerade heute wieder brauchen, um aus unserer gemeinsamen
Wirtschafts- und Handelsunion eine Sicherheitsunion zu machen", betonte
Baerbock. Dabei komme es vor allem auf die Zusammenarbeit Deutschlands und
Polens an. Die EU müsse so reformiert werden, dass sie sicherheitspolitisch
stärker werde und mit einer Stimme spreche. Zudem müssten die Länder, die auch
Teil dieser Freiheits- und Friedensunion werden wollten, in die EU aufgenommen
werden./sk/DP/jha

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