30.04.2024 17:39:02 - dpa-AFX: POLITIK/Weißes Haus kritisiert Demo an Elite-Uni: kein friedlicher Protest

WASHINGTON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Regierung hat die Besetzung eines
Gebäudes der New Yorker Elite-Universität Columbia durch propalästinensische
Demonstranten kritisiert. "Die gewaltsame Übernahme eines Gebäudes auf dem
Campus ist der absolut falsche Weg. Das ist kein Beispiel für friedlichen
Protest", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John
Kirby, am Dienstag. Ein kleiner Prozentsatz von Studierenden sollte nicht in der
Lage sein, die akademische Ausbildung aller zu stören. "Studenten, die für ihren
Universitätsbesuch bezahlen und eine Ausbildung anstreben, sollten dieser
ungestört folgen können, und sie sollten sich dabei sicher fühlen können", sagte
Kirby weiter. Hassrede und Symbole des Hasses hätten in den USA keinen Platz.

Die Demonstrationen an der Universität Columbia dauern seit knapp zwei
Wochen an. In der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) drangen Demonstrierende in ein
Gebäude ein. Es handelt sich laut Berichten um die Hamilton Hall, die auch 1968
während eines Protests gegen den Vietnam-Krieg besetzt worden war. Auf Videos
war zu sehen, wie vermummte Personen mit schwarz-weißen Palästinensertüchern
Fenster einschlugen und den Eingang des Gebäudes mit Stühlen und Tischen
verbarrikadierten. Die Demonstrierenden kritisieren das Vorgehen Israels im
Gaza-Krieg und fordern Solidarität mit den Palästinensern. Außerdem verlangen
sie von der Hochschule, finanzielle Beziehungen mit Israel zu beenden. Die
Universität lehnte das am Montag ab.

Die Hamas und andere radikalislamische Gruppen hatten am 7. Oktober
vergangenen Jahres etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in
den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte daraufhin mit einer
Bodenoffensive und Luftschlägen in dem Küstengebiet. Durch israelische Angriffe
wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit
Kriegsbeginn etwa 34 500 Menschen getötet./nau/DP/jha

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