29.04.2024 16:06:17 - dpa-AFX: Cava-Hersteller Freixenet muss auf grünes Licht für Kurzarbeit warten

WIESBADEN/SANT SADURNÍ D'ANOIA (dpa-AFX) - Trotz der Beeinträchtigungen
infolge der jahrelangen Dürre in Katalonien muss der Schaumweinhersteller
Freixenet länger auf grünes Licht für Kurzarbeit in Spanien warten. Das
Unternehmen ist Teil des deutsch-spanischen Unternehmens Henkell Freixenet, das
als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz gilt und seinen
Sitz in Wiesbaden und Sant Sadurní d'Anoia unweit von Barcelona hat.

Wie eine Firmensprecherin am Montag mitteilte, akzeptierte die katalanische
Regierung einen ersten Antrag von Freixenet auf Kurzarbeit vom 1. Mai an nicht,
weil höhere Gewalt als Begründung in diesem Fall trotz der Trockenheit nicht
greife. Das Unternehmen verweise daher in einem neuen Antrag formal auf
"wirtschaftliche, technische, organisatorische oder produktionsbezogene Gründe"
und sei hoffnungsvoll, nun "tendenziell in mehreren Wochen" mit Kurzarbeit
beginnen zu können.

Diese soll sich laut der Firmensprecherin auf 615 der insgesamt 778
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Freixenet in Spanien beziehen - mit einer
Verringerung der Arbeitszeit um 20 bis 50 Prozent. An Entlassungen werde
ausdrücklich nicht gedacht.

Katalonien hat bereits seit 2021 mit extremem Wassermangel zu kämpfen. Die
Traubenernte für den spanischen Schaumwein Cava in Katalonien ging laut der
Sprecherin 2023 je nach Gebiet um bis zu mehr als 45 Prozent zurück. Die Branche
rechne mit einem Ausfall von rund 80 Millionen Flaschen Cava. Das wäre etwa ein
Drittel der gesamten Cava-Produktion in Spanien bezogen auf die Ernte des
vergangenen Jahres.

Henkell Freixenet hatte kürzlich gleichwohl einen weltweiten Umsatzrekord
gemeldet. 2023 wuchsen die Erlöse demnach im Vergleich zum Vorjahr um 4,4
Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Ohne Sekt- und Branntweinsteuer war es ein
Plus von 4,1 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. Seinen detaillierten Gewinn teilt
das Unternehmen als Sekt-, Wein- und Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker
Beteiligungen KG traditionell nicht mit. Auch im krisenreichen Jahr 2023 mit
verknappten Rohstoffen, gestiegenen Kosten und teureren Leerflaschen habe man
aber schwarze Zahlen geschrieben. Die eigenen Preise seien teils angehoben
worden./jaa/DP/jha

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