29.04.2024 15:40:39 - dpa-AFX: Galeria-Insolvenzverwalter reicht Plan zur Sanierung ein

ESSEN (dpa-AFX) - Das finanziell angeschlagene Warenhausunternehmen Galeria
Karstadt Kaufhof hat einen Insolvenzplan beim zuständigen Amtsgericht Essen
vorgelegt. "Die wirtschaftlichen Perspektiven von Galeria sind gut. Ich habe da
keine Zweifel", sagte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Montag der Deutschen
Presse-Agentur. Das Risiko einer erneuten Insolvenz des Konzerns in naher
Zukunft schätzt er gering ein, "im Rahmen des allgemeinen wirtschaftlichen
Risikos".

Das Amtsgericht wird nun prüfen, ob der von Denkhaus erstellte Insolvenzplan den rechtlichen Voraussetzungen entspricht. Darin muss der Jurist aufzeigen, wie
die Warenhauskette saniert und künftig wieder rentabel betrieben werden kann.
Zuletzt war bekannt geworden, dass 16 der 92 Filialen Ende August schließen
müssen.

Der Insolvenzplan ist ein Vertrag zwischen Unternehmen und Gläubigern
- also all denjenigen, denen Galeria Geld schuldet. Dazu zählen unter
anderem Lieferanten, Vermieter und die Bundesagentur für Arbeit, die
Insolvenzgeld an die Beschäftigten zahlte. Die Gläubiger müssen ihre Forderungen
bis zum 14. Mai anmelden. Wie viel Prozent davon sie nach Abschluss des
Verfahrens zurückerhalten, ist im Plan geregelt. Denkhaus hatte zuletzt von
einer einstelligen Quote gesprochen. Das hieße: Weniger als zehn Prozent des
geschuldeten Geldes ginge an die Gläubiger zurück.

Im Insolvenzplan ist auch festgelegt, dass ein Konsortium aus der
US-Investmentgesellschaft NRDC und der Beteiligungsfirma BB Kapital SA des
Unternehmers Bernd Beetz Galeria übernehmen soll. Die zwischen ihnen und dem
Handelskonzern geschlossene Vereinbarung kommt jedoch nur unter anderem dann
zustande, wenn die Gläubiger den Insolvenzplan am 28. Mai annehmen und dieser
anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das
Unternehmen an die neuen Eigner übergeben./cr/DP/jha

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