29.04.2024 13:01:05 - dpa-AFX: Noch einmal nach Wembley: BVB will historische Chance nutzen

DORTMUND (dpa-AFX) - Für die Fans ist es das größte Spektakel seit elf
Jahren, für die Profis eine historische Chance. Vor dem Halbfinale in der
Champions League gegen Paris Saint-Germain sehnt sich ganz Dortmund nach einer
weiteren magischen Fußball-Nacht. Die Aussicht auf ein Endspiel in der
englischen Kultstätte Wembley wie 2013 gegen den FC Bayern München soll der
Mannschaft am nahen Ende einer bisher dürftigen Bundesliga-Saison noch einmal zu
einer Sternstunde verhelfen. Dass der BVB am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) als
Außenseiter in das Hinspiel geht, trägt eher zu größerer Entschlossenheit bei.
"Über Paris nach Wembley? Das ist natürlich das Ziel. Das nicht auszusprechen
wäre Quatsch", sagte Torjäger Niclas Füllkrug.

Ähnlich wie vor zwei Wochen beim famosen Viertelfinal-Auftritt gegen
Atlético Madrid (4:2) will der Tabellenfünfte die vielen biederen Auftritte im
Liga-Alltag vergessen machen. Allerdings ist nur mit viel Fantasie vorstellbar,
wie er nur vier Tage nach dem gruseligen Auftritt in Leipzig (1:4) einen Gegner
wie Paris um Offensivstars wie Kylian Mbappé und den ehemaligen Dortmunder
Ousmane Dembélé bezwingen will.

"Wir haben bewiesen, dass wir sehr schnell switchen können. Wir haben ein
Riesenspiel vor der Brust", kommentierte Torhüter Gregor Kobel. Auch Edin Terzic
und Sebastian Kehl glauben an die inspirierende Wirkung des internationalen
Rampenlichts. "Wir sind ja auch nicht doof. Wir kriegen mit, was am Mittwoch
passieren wird und welche Chance wir da haben", sagte der Coach. Der
Sportdirektor pflichtete bei: "Ganz Deutschland freut sich auf dieses Spiel. Wir
werden es mit maximaler Konzentration angehen."

Özcan: Paris keine Übermacht

Bei allem Respekt vor dem Gegner glauben alle Beteiligten an eine
realistische Chance. "Es gibt jetzt noch drei Spiele in der Champions League:
Hin- und Rückspiel im Halbfinale und das Finale. Wir wollen jedes davon
spielen", sagte Mittelfeldspieler Salih Özcan der Deutschen Presse-Agentur.
"Paris ist ein richtig guter Gegner, aber keine Übermacht, die für uns
unschlagbar ist."

Der souveräne Tabellenführer der Ligue 1, der am Sonntag den zwölften
Meistertitel ohne eigenes Zutun vorzeitig perfekt machte und vom Ausrutscher des
Verfolgers aus Monaco profitierte, war bereits in der Gruppenphase Gegner. Dass
seiner Mannschaft in den beiden Partien (0:2/1:1) kein Erfolg gelang, wertet
Terzic nicht als schlechtes Omen. "Wir haben es geschafft, in der Gruppe vor
ihnen zu bleiben. Außerdem glaube ich, dass wir eine deutlich stabilere
Mannschaft sind als noch im September und im Dezember." Das wollen die
Dortmunder im dritten Duell in dieser Saison mit den Franzosen unter Beweis
stellen. "Es wird langsam mal Zeit für einen Sieg", sagte Spielmacher Julian
Brandt.

Kehl: Champions-League-Platz in eigener Hand

Für den BVB gibt es einen weiteren Grund, sich mächtig ins Zeug zu legen.
Schließlich könnte schon ein Erfolg am Mittwoch vor dem Rückspiel am 7. Mai
maßgeblich dazu beitragen, dass sich die Bundesliga einen fünften Platz für die
kommende Saison in der Königsklasse sichert. Bei noch zwei Siegen der deutschen
Halbfinalteilnehmer aus Dortmund, München (beide Champions League) und
Leverkusen (Europa League) im laufenden Wettbewerb, wären auch die letzten
Zweifel an Rang 2 in der UEFA-Jahreswertung ausgeräumt. Größter Nutznießer
könnte der BVB sein. "Wir haben es in eigener Hand, um Platz fünf am Ende für
uns zu einem Champions-League-Platz zu machen", sagte Sportdirektor Kehl.

Zur Erleichterung von Fußball-Lehrer Terzic ist die Personalauswahl wieder
größer. So könnten die noch in Leipzig gesperrten Emre Can und Ian Maatsen in
die Startelf zurückkehren. Allerdings ist ein Comeback von Außenverteidiger
Maatsen wegen muskulärer Probleme noch fraglich. Zudem dürfte der zuletzt
erkältete Marcel Sabitzer wieder eine Option sein. Ob der gerade auf großer
Bühne zuletzt starke Abwehrchef Mats Hummels nach seiner in Leipzig erlittenen
Risswunde am Schienbein wieder zur Verfügung steht, ist noch offen. "Ich hoffe,
dass es nicht so problematisch sein wird", sagte Kehl. Dass der seit Wochen
schmerzlich vermisste Angreifer Donyell Malen rechtzeitig fit wird, erscheint
dagegen unwahrscheinlich./bue/DP/mis
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