29.04.2024 10:16:42 - dpa-AFX: Chinas Staatschef Xi reist nach Frankreich, Serbien und Ungarn

PEKING (dpa-AFX) - Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wird Anfang Mai
Frankreich, Ungarn und Serbien besuchen. Er werde die Länder auf Einladung der
jeweiligen Präsidenten vom 5. bis 10. Mai bereisen, teilte die Sprecherin des
chinesischen Außenamtes, Hua Chunying, am Montag in Peking mit. Der genaue
Reiseablauf war zunächst nicht bekannt.

Der 70 Jahre alte Xi war zuletzt im März 2019 in Frankreich. Damals besuchte er auch Italien und Monaco. Es ist damit sein erster Frankreich-Besuch nach der
Corona-Pandemie. Schon zuvor hatte es Gerüchte über die Reise des wohl
mächtigsten chinesischen Staatsmannes seit Mao Zedong gegeben. Das Treffen in
Frankreich folgt außerdem auf die China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz
Mitte April. Xi trifft damit binnen weniger Wochen den Regierungs-
beziehungsweise Staatschef der größten und zweitgrößten EU-Volkswirtschaft.

Anders als 2019 wird Xis Europa-Tour diesmal weiter gen Osten verlaufen. Auf dem Reiseplan stehen noch Ungarn und Serbien. In Serbien könnte Xis Besuch mit
dem 25. Jahrestag der Bombardierung der chinesischen Botschaft durch die Nato am
7. Mai 1999 in der Hauptstadt Belgrad zusammenfallen. Damals kamen drei
chinesische Journalisten ums Leben. Die Nato sprach von einem Versehen, während
Peking von einem absichtlichen Angriff ausging.

Serbien pflegt enge Beziehungen mit China und ist Mitglied von Chinas "Neuer Seidenstraße", einer Investitions- und Infrastrukturinitiative, mit der Peking
weltweit, aber besonders im Globalen Süden Milliarden-Beträge in Transportwege
oder Häfen steckt. Präsident Aleksandar Vucic reiste im vergangenen Oktober nach
Peking. Sein Land verhandelt auch seit 2014 über einen EU-Beitritt. Die
Gespräche verlaufen schleppend.

Die ungarische Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban gilt ebenfalls
als chinafreundlich. Ungarn zog BYD, Chinas derzeit größten E-Autobauer nach
verkauften Fahrzeugen, an Land. Der Konzern baut in dem zentraleuropäischen Land
eine Fabrik, ebenso wie der chinesische Batterieriese CATL. Als eines von
wenigen EU-Ländern ist Ungarn auch Seidenstraßen-Mitglied. Zwischen Ungarn und
Serbien baute die Volksrepublik etwa eine 350 Kilometer lange
Eisenbahnverbindung./jon/DP/mis

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