29.04.2024 08:00:47 - dpa-AFX: Kiew: In Bayern getötete Ukrainer waren Armeeangehörige

KIEW/MURNAU AM STAFFELSEE (dpa-AFX) - Die beiden in Oberbayern mutmaßlich
von einem Russen getöteten Ukrainer sind nach Angaben aus Kiew Angehörige der
Streitkräfte des Landes gewesen. Die beiden Männer seien nach Kriegsverletzungen
zur medizinischen Rehabilitation in Deutschland gewesen, berichteten ukrainische
Medien. Außenminister Dmytro Kuleba habe seine Diplomaten angewiesen, den Fall
besonders im Blick und den ständigen Kontakt zu den Sicherheitsorganen
Deutschlands zu halten, damit der Verdächtige nach der ganzen Härte des Gesetzes
bestraft werde, hieß es in den Berichten vom Sonntagabend.

Kuleba dankte den deutschen Behörden für die Festnahme des 57 Jahre alte
Tatverdächtigen, wie das Internetportal "Ukrajinska Prawda" berichtete. Der
Russe soll die beiden Ukrainer, die am Samstag mit Stichwunden auf dem Gelände
eines Einkaufszentrums gefunden worden waren, getötet haben. Dabei war weiter
unklar, ob es einen Zusammenhang gab zum russischen Angriffskrieg gegen die
Ukraine, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar 2022 begonnen hatte. In
Deutschland leben Hunderttausende Ukrainer und Russen.

Im Moment werde geklärt, in welchen ukrainischen Einheiten die Männer
gedient hätten, hieß es in den Medienberichten in Kiew. Es werde auch Kontakt zu
den Angehörigen aufgenommen. Die Männer im Alter von 23 und 36 Jahren hatten im
Landkreis Garmisch-Partenkirchen gelebt. Sie starben den Ermittlern zufolge an
Stichverletzungen - der ältere der beiden direkt am Tatort, der jüngere kurze
Zeit später in einem Krankenhaus.

Die Ermittlungsrichterin erließ am Sonntag Haftbefehl wegen Mords. Ob sich
die drei Männer kannten und ob es einen Streit im Zusammenhang mit Russlands
Angriffskrieg auf die Ukraine gab, hatte die Polizei zunächst nicht
geklärt./mau/DP/mis

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