29.04.2024 06:22:55 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Weiter keine Spur von Arian - Suche wird am Montag fortgesetzt

BREMERVÖRDE (dpa-AFX) - Die Suche nach dem sechsjährigen Arian aus
Bremervörde-Elm geht auch am Montag weiter. Das kündigte ein Polizeisprecher am
Sonntagabend an. Man habe weiter Hoffnung, Arian lebend zu finden. "Aufgeben ist
für uns noch keine Option", sagte eine Sprecherin. "Wir suchen weiter Tag und
Nacht." Arian ist Autist und könnte einer Expertin zufolge auf Rufe wohl nicht
reagieren.

Am Sonntag war die bisher größte Suchaktion erneut erfolglos geblieben.
Trotz des Einsatzes von 1200 Kräften habe man keine neue Spur gefunden, sagte
ein Sprecher. In der Nacht wolle man nun die Ergebnisse des Großeinsatzes
auswerten, um am Montagmorgen gezielt weiteren möglichen Ermittlungsansätzen
nachgehen zu können.

Der Sechsjährige wird seit Montagabend vermisst. Einsatzkräfte durchkämmen
seitdem den Heimatort des Jungen und das Umland. Bremervörde-Elm liegt im
Landkreis Rotenburg (Wümme) zwischen Bremerhaven und Hamburg.

Hunderte Einsatzkräfte hatten am Sonntag mit einer 1,5 Kilometer langen
Menschenkette das Gebiet nördlich des Wohnorts des Jungen durchkämmt, um
"lückenlos alles noch einmal umzudrehen", so eine Sprecherin. Die Suche dauerte
bis zum Einbruch der Dunkelheit, rund 15 Quadratkilometer wurden abgesucht.
Zusätzlich waren erneut Boote, Drohnen und Suchhunde sowie erstmals auch eine
Reiterstaffel unterwegs. "Eine derart große Suchmaßnahme habe ich zuvor noch
nicht geleitet", sagte Jörg Wesemann, Gesamteinsatzleiter der Polizei Rotenburg.

Suchgebiet ausgeweitet

Das Suchgebiet, das bisher auf das Umfeld von Elm konzentriert war, wurde
ausgeweitet. Man versuche alles, um den Jungen zu finden, sagte ein
Polizeisprecher. Daher laufe die Suche nun auch in etwas weiter entfernten
Orten. Die Polizei gehe weiter nicht von einer Straftat aus. Es gebe keine
Hinweise auf einen Kriminalfall, so der Polizeisprecher.

Vor dem Wochenende hatten Arians Eltern über die Facebook-Seite der Polizei
einen Appell an die Helfer gerichtet, in dem sie erklärten, wie ihrem Sohn
geholfen werden könne. "Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um
ein großes Abenteuer zu erleben", hieß es darin. Er könnte sich demnach nicht
nur in Elm, sondern auch in die umliegenden Gemeinden bewegt und dort versteckt
haben. Sie dankten allen für die Hilfe bei der Suche.

Einsatzkräfte ändern Taktik

Die Einsatzkräfte hatten zunächst versucht, den autistischen Jungen mit
Kinderliedern, Luftballons und Feuerwerken anzulocken - ohne Erfolg. Am
Wochenende wurde die Taktik geändert. Die Einsatzkräfte sollten sich bei der
Suche nun still verhalten. Man habe die Taktik geändert, weil die anderen
Ansätze keinen Erfolg gebracht hätten, sagte der Polizeisprecher.

Arian hatte sein Elternhaus am Montagabend unbemerkt verlassen. Eine
Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge nach seinem Verschwinden in
einen benachbarten Wald lief./fjo/DP/zb

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