28.04.2024 21:47:18 - dpa-AFX: Biden fordert mehr Hilfslieferungen für Gaza

WASHINGTON (dpa-AFX) - Vor erneuten Krisengesprächen über den Gaza-Krieg hat
US-Präsident Joe Biden den Ausbau der humanitären Hilfe in dem abgeriegelten
Küstenstreifen gefordert. In einem Telefonat mit dem israelischen
Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu habe Biden betont, dass die jüngsten
Fortschritte bei den Hilfslieferungen in voller Abstimmung mit den humanitären
Organisationen fortgesetzt und verstärkt werden müssten, teilte das Weiße Haus
am Sonntag mit. Biden habe unter anderem auf die Vorbereitungen für die Öffnung
neuer Grenzübergänge im Norden Israels ab dieser Woche verwiesen.

Israel steht international massiv unter Druck, mehr Hilfslieferungen in das
abgeriegelte Gebiet am Mittelmeer zu lassen, in dem das israelische Militär seit
Oktober gegen die islamistische Hamas kämpft. Jüngst hatte das Land
Grenzübergänge für Hilfslieferungen geöffnet. Die Vereinten Nationen haben
zuletzt eine Zunahme der ankommenden Lastwagen bestätigt, fordern von Israel
aber weitere Schritte, um mehr Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Bei einem Treffen mehrerer westlicher und arabischer Außenminister in Riad
gibt es an diesem Montag neue Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und
die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Erwartet werden unter
anderem US-Außenminister Antony Blinken und Bundesaußenministerin Annalena
Baerbock. In Kairo will ebenfalls am Montag eine Hamas-Delegation ihre Antwort
auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe übergeben.

Biden und Netanjahu hätten in dem Gespräch auch das Thema Rafah erörtert,
hieß es weiter. Biden habe dabei seinen klaren Standpunkt bekräftigt. Die USA
als wichtigster Verbündeter Israels haben die Regierung von Netanjahu wiederholt
vor einer großangelegten Offensive in der Stadt Rafah gewarnt. Die Stadt an der
Grenze zu Ägypten ist derzeit mit Hunderttausenden Flüchtlingen überfüllt.

Israels Außenminister Israel Katz hatte erklärt, Israel sei bereit, den
Militäreinsatz in Rafah zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen.
Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen hatten sich
allerdings bisher immer wieder zerschlagen. Biden verwies in dem Gespräch mit
Netanjahu auf eine Erklärung, in der er mit 17 anderen Staats- und
Regierungschefs die Hamas aufgefordert habe, die Geiseln unverzüglich
freizulassen, um einen Waffenstillstand und eine Erleichterung für die Menschen
in Gaza zu erreichen./hme/DP/zb

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