28.04.2024 19:28:22 - dpa-AFX: US-Regierung: Propalästinensische Demos an Unis müssen friedlich sein

WASHINGTON (dpa-AFX) - Angesichts der aufgeheizten Stimmung bei
propalästinensischen Demonstrationen an etlichen amerikanischen Universitäten
hat die US-Regierung zu einem Gewaltverzicht aufgerufen. "Wir verstehen, dass
diese Proteste wichtig sind", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen
Sicherheitsrats, John Kirby, am Sonntag dem US-Sender ABC News. "Aber sie müssen
friedlich sein." Das Weiße Haus überlasse lokalen Behörden die Entscheidung, wie
mit den jeweiligen Protesten umzugehen sei. Friedliche Demonstrierende dürften
jedoch nicht verletzt werden. Gleichzeitig betonte Kirby: "Wir verurteilen aufs
Schärfste die antisemitische Sprache, die wir in letzter Zeit gehört haben. Wir
verurteilen jegliche Hassrede und Androhungen von Gewalt."

Bei den Protesten gab es auch am Wochenende wieder etliche Festnahmen. Am
18. April hatte ein Einsatz der New Yorker Polizei an der Elite-Uni Columbia in
Manhattan für viel Aufsehen und Kritik gesorgt, in der Folge kam es in Dutzenden
Universitäten zu Protesten und den Aufbau von Zeltlagern. Seitdem wurden
landesweit laut "New York Times" mehr als 700 Menschen festgenommen, darunter
auch Hochschulpersonal. In vielen Fällen kamen sie den Berichten zufolge schnell
wieder frei.

Die Demonstrierenden fordern Solidarität mit den Palästinensern und
verlangen von ihren Hochschulen, finanzielle Beziehungen mit Israel zu beenden.
Einigen Demonstranten wird Antisemitismus und die Verharmlosung der
islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Beseitigung des
Staates Israel ist. Jüdische Studierende äußerten Sorge um ihre Sicherheit. Die
Hamas hatte mit ihren Massakern und den Geiselnahmen in Israel am 7. Oktober
vergangenen Jahres den Gaza-Krieg ausgelöst./gei/DP/he

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