28.04.2024 18:38:22 - dpa-AFX: VERMISCHTES/ROUNDUP: Britney Spears und ihr Vater legen langen Rechtsstreit bei

LOS ANGELES (dpa-AFX) - Über Jahre hinweg waren Vater und Tochter in einen
lauten, bitteren Rechtsstreit verwickelt, der immer wieder für Schlagzeilen
sorgte. Doch nun haben US-Sängerin Britney Spears (42) und ihr Vater Jamie
überraschend und still ihren Disput offenbar beigelegt. Wie US-Medien am Samstag
(Ortszeit) berichteten, erzielten sie vor einem Gericht in Los Angeles einen
millionenschweren Vergleich über die Zahlung der Anwaltskosten und andere
Ausgaben des 71-Jährigen. Der Vormundschaftsstreit sei damit endgültig vorbei,
berichtete der Sender CNN. Details der Einigung wurden nicht bekannt, die
Anwälte beider Seiten bestätigten diese aber in Erklärungen in verschiedenen
Medien.

"Obwohl die Vormundschaft im November 2021 beendet wurde, ist ihr Wunsch
nach Freiheit nun wirklich erfüllt", sagte Britney Spears' Anwalt Mathew
Rosengart. "Wie sie es sich gewünscht hat, schließt ihre Freiheit nun ein, dass
sie in dieser Angelegenheit nicht mehr vor Gericht erscheinen oder sich damit
befassen muss", ergänzte er. "Frau Spears ist und bleibt eine Ikone und eine
brillante und mutige Künstlerin historischen und epischen Ausmaßes", würdigte
der Jurist die Sängerin ("Baby One More Time", "Oops!... I Did It Again",
"Toxic").

Alex Weingarten, der Anwalt des Vaters, erklärte: "Jamie ist begeistert,
dass alles vorbei ist." Sein Mandant sei nun vollständig und endgültig als
Verwalter des Vermögens seiner Tochter entlassen, fügte er laut "New York Times"
hinzu.

Bis dahin war es ein langer Weg: 2008 war die Sängerin während des
Sorgerechtsstreits mit Ex-Mann Kevin Federline um die beiden gemeinsamen kleinen
Söhne psychisch zusammengebrochen. Von der Polizei eskortiert und von Paparazzi
verfolgt wurde sie in Los Angeles mit dem Krankenwagen in die Psychiatrie
gebracht. Sie war ständig in den Schlagzeilen. Damals wurde ihr Vater als
Vormund für seine Tochter eingesetzt. "Ihm ging es immer nur um Geld", warf
Spears später dem Vater vor. Er und seine Helfer hätten ihr Leben bis ins
Kleinste kontrolliert, schrieb die Sängerin in ihren 2023 veröffentlichten
Memoiren "The Woman in Me - Meine Geschichte".

13 Jahre stand Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters. Das änderte sich erst 2021, als die Sängerin, unterstützt von Promis und Fans, die "Free
Britney"-Bewegung ins Rollen brachte. Unter Tränen schilderte Spears in
Gerichtsanhörungen, wie sie von ihrer Familie und Betreuern im täglichen Leben
kontrolliert und überwacht worden sei. Dem Vater warf sie vor, er habe sich an
ihrem Millionenvermögen bereichert. Spears' Anwalt Rosengart beschrieb den Vater
vor Gericht als "grausamen, toxischen und missbräuchlichen Mann".

Im November 2021 erhielt die Pop-Ikone schließlich vom Gericht ihre Freiheit zurück - doch die juristischen Differenzen zwischen Tochter und Vater, etwa um
Anwaltskosten, Beweismittel und Zeugenaussagen, gingen weiter. Allein die
Sängerin selbst habe rund 30 Millionen Dollar für Juristen bezahlt, schrieb die
"New York Times". Der Vater habe von ihr die Erstattung von zwei Millionen
Dollar für seine Anwaltsausgaben verlangt - obwohl er jahrelang über das
Vermögen seiner Tochter verfügt hatte.

Über seinen Anwalt ließ der Vater nun die Hand reichen: "Jamie liebt seine
Tochter sehr", sagte Weingarten den Berichten zufolge. "Nichts würde er lieber
tun, als sich zu versöhnen und wieder eine Familie zu sein." Er habe stets im
Interesse Britneys gehandelt.

Könnte die jüngste Einigung tatsächlich eine Versöhnung der Pop-Ikone mit
ihrem Vater einläuten? Spears, die sich in ihren häufigen Instagram-Posts oft
tanzend und in knappen Outfits ihren gut 42 Millionen Followern zeigt,
veröffentlichte am Samstag ein Foto von einer Rotweinflasche samt Glas und
Blumen im Grünen. Dazu schrieb sie auf Instagram, dass man irgendwann verstehe,
"dass Liebe alles heilt". Und echter Wein fühle sich auch "extrem schön" an,
fuhr sie fort.

Spears wurde Ende der 90er mit Hits wie "...Baby One More Time" und "Oops!
...I Did It Again" zum Star. Ihre Autobiografie "The Woman in Me" verkaufte sich
in der ersten Woche nach der Veröffentlichung in den USA rund 1,1 Millionen
Mal./jv/DP/he

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