28.04.2024 17:38:49 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Zahl der Toten nach Fluten in Kenia steigt

NAIROBI (dpa-AFX) - Nach Unwettern mit Dutzenden Toten in Kenia bereitet
sich das ostafrikanische Land auf weitere Überschwemmungen vor. Am Sonntag
warnte der Wetterdienst vor anhaltenden Niederschlägen in Teilen des Landes,
darunter auch in der Hauptstadt Nairobi. Die Zahl der Todesopfer stieg bis
Samstagabend auf 83, wie örtliche Medien unter Berufung auf einen
Regierungssprecher berichteten. Am Samstagnachmittag hatte der
Regierungssprecher noch von 76 Toten gesprochen. Mehr als 24 000 Haushalte mit
mehr als 131 000 Menschen seien vertrieben worden. Die Regierung richtete ein
Krisenzentrum ein und versprach Unterstützung und Unterkünfte für die
Betroffenen.

In vielen Teilen Nairobis führte der Starkregen zu Sturzfluten. Straßen und
Brücken wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der Fluss Athi, der in der Nähe der
Hauptstadt vorbeifließt, trat ebenfalls über die Ufer. In sozialen Medien und
den Massenmedien des Landes kursierten Bilder von überschwemmten Straßen mit
schweren Staus. Bei einem schweren Unfall am Freitag starben mehrere Menschen an
Bord eines Lastwagens, der beim Versuch einen Fluss zu überqueren, umgekippt
war. Bis Sonntag waren neun Leichen aus dem Fluss geborgen, elf weitere Menschen
wurden nach Angaben des Kenianischen Roten Kreuzes gerettet.

Die Lage verschärft sich auch an den großen Staudämmen des Landes mit rund
56 Millionen Einwohnern, darunter dem Seven-Forks-Dammsystem am Tana, dem
längsten Fluss Kenias. Alle Dämme des Systems seien voll ausgelastet, es werde
ein massiver Überlauf flussabwärts vorhergesagt, warnte der Regierungssprecher
am Samstagnachmittag. Die Bewohner des Tieflandes wurden aufgefordert, sich in
höher gelegene Gebiete zu begeben. Die Regierung hat eine gebührenfreie
Notrufnummer veröffentlicht. Befürchtet wurde auch, dass die Überschwemmungen
den Ausbruch von Krankheiten zur Folge haben könnten.

Die Regenfälle hatten auch zu Überschwemmungen auf dem wichtigsten Flughafen des Landes in Nairobi geführt. Flüge mussten am Wochenende aufgrund der
Regenfälle und der schlechten Sichtverhältnisse teils umgeleitet
werden./cpe/DP/he

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