28.04.2024 14:57:15 - dpa-AFX: 'In der eigenen Hand': Desaströser BVB hofft auf Paris

LEIPZIG (dpa-AFX) - Julian Brandt entlud seinen Frust im Keller des
Leipziger Stadions, Edin Terzic wollte schleunigst weg, Sebastian Kehl nahm die
Mannschaft in die Pflicht. Borussia Dortmund hat sich in Leipzig
mal wieder von seiner desaströsen Seite gezeigt und einen Platz unter den besten
Vier der Bundesliga wohl final verspielt. Und dennoch geht der BVB voller
Zuversicht in das Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris
Saint-Germain.

"Wir werden jetzt relativ schnell den Blick auf Mittwoch richten müssen",
mahnte Sportchef Kehl nach dem 1:4 bei RB Leipzig. "Wir haben das oft genug
gezeigt, dass wir in diesem Wettbewerb, sehr, sehr gute Leistungen abrufen
können."

Zweites Gesicht in der Königsklasse

Etwas anderes bleibt dem BVB nüchtern betrachtet auch nicht übrig. Ein Sieg
gegen den französischen Meister am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) würde maßgeblich
dazu beitragen, dass sich die Bundesliga einen fünften Platz für die kommende
Saison der Königsklasse sichert. Nutznießer: Dortmund. "Wir können den fünften
Platz für uns zu einem Champions-League-Platz machen. Das haben wir mit in der
eigenen Hand", betonte Kehl.

Den Optimismus zieht der BVB vor allem aus den bisher in der Champions
League gezeigten Leistungen. Dortmund gewann die Gruppe mit PSG, Newcastle und
Milan, setzte sich im Viertelfinale mit einer Heim-Gala gegen Atlético Madrid
durch. Nimmt man die Bundesliga als Maßstab - auf den Vierten Leipzig hat
Dortmund nun fünf Punkte Rückstand - könnte einem dagegen angst und bange
werden.

Brandts Gebete

"Das ist für mich ein kompletter Schlag aufs Maul. So fühlt sich das an",
sagte Nationalspieler Julian Brandt zum Untergang in Leipzig. 20 Minuten spielte
Dortmund top, um dann einfach völlig auseinanderzufallen. Immerhin: Die
Verletzung von Mats Hummels stellte sich als leicht behandelbare Risswunde am
Schienbein heraus. Der Abwehrchef ist gegen Paris dabei. Selbiges gilt für den
in Leipzig gesperrten Emre Can, der erkrankte Marcel Sabitzer könnte ebenfalls
eine Option sein.

In der Liga sind die besten Vier in dieser Saison "enteilt", wie Brandt
feststellte. "Wir spielen ganz klar unter unseren Ansprüchen", sagte der
27-Jährige. Zum Glück gibt es die Jahreswertung der UEFA, die den beiden besten
Nationen je einen zusätzlichen Startplatz für den Premium-Wettbewerb verschafft.
"Wenn es so läuft, wie es läuft und man sich trotzdem noch für die Champions
League qualifizieren kann - da kann man echt abends dreimal beten und sagen Gott
sei Dank", sagte Brandt.

20 Minuten Hoffnung

Trainer Terzic zieht mit Blick auf PSG lieber die Anfangsphase in Leipzig
heran als göttlichen Beistand. "Wir haben mitgenommen, wie groß die Chance ist,
etwas mitzunehmen, wenn man es so gestaltet wie in den ersten 20 Minuten", sagte
der 41-Jährige. Und das 4:2 gegen Atlético vor anderthalb Wochen habe gezeigt,
dass die Mannschaft einen Rückstand wegstecken kann.

Und sonst? Wollte Terzic nach seiner insgesamt dritten Niederlage in Leipzig nacheinander lieber zügig weg aus der Heldenstadt. Die Pressekonferenz nach dem
Spiel gab der Coach nicht wie üblich zusammen mit seinem Amtskollegen Marco
Rose, sondern lieber allein. Das sicherte die schnellstmögliche Abreise aus
Leipzig. Es zählte nur noch Paris./bat/DP/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BORUSSIA DORTMUND 549309 Xetra 4,145 10.05.24 17:35:21 -0,005 -0,12% 0,000 0,000 4,170 4,145

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