25.04.2024 11:56:52 - dpa-AFX: TikTok: Keine Beweise für Plattform-'Trend' um 'Vergewaltigungstag'

BERLIN (dpa-AFX) - Die Kurzvideoplattform TikTok wehrt sich gegen die
Darstellung, es gebe rund um einen angeblichen "Vergewaltigungstag" einen
speziellen "Trend" auf der Plattform. TikTok teilte am Donnerstag auf Anfrage
der Deutschen Presse-Agentur in einem Statement mit: "Es gibt keine Beweise
dafür, dass die Förderung dieses verabscheuungswürdigen Verhaltens ein "Trend"
auf unserer Plattform ist, und solche Inhalte würden wegen Verstoßes gegen
unsere Community-Richtlinien entfernt werden."

Am Dienstag war ein Brief von Berlins Bildungssenatorin Katharina
Günther-Wünsch (CDU) an die rund 800 Berliner Schulen öffentlich bekannt
geworden, in dem sie vor kursierenden Fake-News zum Thema sexuelle Belästigung
von Mädchen und Jugendlichen gewarnt hatte. In dem Brief war die Rede von einem
"verstörenden TikTok-Trend" gewesen.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie teilte auf Anfrage am
Mittwoch mit, sie sei zuvor über Schulaufsichten und Schulen darauf aufmerksam
gemacht worden, dass es entsprechende Schüler-Chats gebe. Genauer geht es den
Angaben der Senatsverwaltung zufolge um einen angeblichen "National Rape Day"
("Nationaler Vergewaltigungstag") am 24. April. Klickt man sich stichprobenartig
durch soziale Netzwerke, sind Warnungen zu sehen, die das Gerücht
transportierten.

Von TikTok hieß es am Donnerstag weiter, um die Sicherheit der Community zu
gewährleisten, entferne man Inhalte, die behaupten, dass der 24. April der
Nationale Tag der Vergewaltigung sei, da es sich dabei um Fehlinformationen
handelt. Man werde Gegenrede nur dann zulassen, wenn sie den 24. April oder den
"Nationalen Vergewaltigungstag" als Schwindel darstelle oder entlarve.

CDU-Politikerin Günther-Wünsch hatte am Mittwoch auch mitgeteilt: "Die
Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Kinder und Jugendlichen stehen für uns
an oberster Stelle. Gestern haben wir daher ein Schulschreiben verschickt, um
Schulen für die potenziellen Gefahren bestimmter Trends auf
Social-Media-Plattformen zu sensibilisieren." Von der Senatsverwaltung hieß es
am Mittwoch, man habe sich in einen konstruktiven Austausch mit der Plattform
TikTok begeben.

Der Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der
Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Marc Jan Eumann, teilte am Mittwoch auf
Anfrage mit: "Aus Sicht der Aufsicht über den Kinder- und Jugendmedienschutz im
Internet muss TikTok mehr tun - nicht irgendwann, sondern sofort."/rin/DP/zb

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