25.04.2024 07:06:59 - dpa-AFX: Deutschlandticket: Mehr als jeder zweite Nutzer hat das Abo seit Beginn

BERLIN (dpa-AFX) - Mehr als jeder zweite Inhaber des Deutschlandtickets für
den öffentlichen Personennahverkehr gehört zu den dauerhaften Nutzerinnen und
Nutzern, die das Ticket seit Beginn ununterbrochen besitzen. Ein weiteres
knappes Drittel hatte das Abo für mindestens acht Monate, wie aus Zahlen des
Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hervorgeht, die der Deutschen
Presse-Agentur vorliegen. Etwa sieben Prozent der Inhaberinnen und Inhaber
buchen das Ticket demnach sporadisch für einzelne Monate, um es dann kurzfristig
wieder zu kündigen.

Detaillierte Daten zur Nutzung des 49-Euro-Abos will der VDV an diesem
Donnerstag anlässlich des knapp einjährigen Bestehens des Angebots vorlegen.

Das Ticket ist zum 1. Mai 2023 eingeführt worden und ermöglicht seitdem
bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des ÖPNV für 49 Euro pro Monat. Das
Deutschlandticket gibt es als Monatsabo, das jederzeit zum Ende eines Monats
gekündigt werden kann. Es habe "maßgeblich dazu beigetragen, während der
Pandemie verlorene Fahrgäste für den ÖPNV zurückzugewinnen", teilte
VDV-Präsident Ingo Wortmann mit.

Doch so alt wie das Angebot ist auch der politische Streit um seine
Finanzierung. Weil den Verkehrsunternehmen aufgrund des günstigeren Abos
Einnahmen wegbrechen, braucht es eine Kompensation von Bund und Ländern. Sie
bezuschussen das Abo jeweils mit 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Zwar spricht sich
auch der Bundesverkehrsminister für eine Verstetigung des Angebots aus. Doch die
Finanzierungszusagen des Bundes gelten bislang nur bis einschließlich 2025. Eine
Preisgarantie für Nutzerinnen und Nutzer gibt es nur noch für dieses Jahr. Ab
2025 könnte sich der Monatspreis erhöhen.

Der Bund müsse sich "klar und deutlich" zu einer langfristigen
Mitfinanzierung des Tickets bekennen, forderte Wortmann. "Die
Finanzierungssituation der Branche spitzt sich dramatisch zu. Wir waren im ÖPNV
nie weiter weg von den im Zuge der Verkehrswende politisch vereinbarten
Ausbauzielen als aktuell."/maa/DP/ngu

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