25.04.2024 06:29:52 - dpa-AFX: SPORT/Bayern-Angebot für Rangnick: Steigt bald 'weißer Rauch' auf?

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Jetzt kann es mit Ralf Rangnick und dem FC Bayern
schnell gehen. Der Nationaltrainer Österreichs hat nach Darstellung des
Sportdirektors des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), Peter Schöttel, ein
Angebot der Münchner vorliegen. Rangnick soll am Mittwoch bei einem Treffen
ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer und Schöttel selbst über eine Offerte des
deutschen Rekordmeisters informiert haben, so erzählte es Schöttel dem ORF in
einem Interview. "Wenn ein Verein wie Bayern München anklopft, ist es
verständlich, dass man über das Interesse dieses Vereins nachdenkt."

Rangnick dürfte damit in der Pole Position für die Nachfolge von Thomas
Tuchel sein, der die Münchner ein Jahr vor dem eigentlichen Ende seines Vertrags
schon in diesem Sommer verlässt. Für den aktuellen Status des 65-Jährigen beim
FC Bayern haben aber auch Xabi Alonso von Bayer Leverkusen und Bundestrainer
Julian Nagelmann gesorgt. Alonso will nach der Meisterschaft mit Bayer zumindest
noch die nächste Saison in Leverkusen trainieren, und Nagelsmann möchte beim DFB
sogar die WM 2026 in Angriff nehmen.

Rangnicks Frage: "Will ich das überhaupt?"

Rangnick selbst hatte zunächst eine Kontaktaufnahme der Münchner bestätigt,
ehe Schöttel weiterging. "Im Moment gibt es keinen Grund, mich intensiv und
konkret damit zu beschäftigen", sagte er dem Portal 90minuten.at in einem am
Mittwochnachmittag veröffentlichten Interview.

Auf die Nachfrage, wann das denn der Fall sei, antwortete der Schwabe: "In
dem Moment, wo die Bayern sagen würden: Wir wollen Sie. Und dann muss ich mich
fragen: Will ich das überhaupt?" Und offenbar will ihn der FC Bayern
tatsächlich, offizielle Aussagen gab es von den Münchnern in der Personalie
zunächst aber nicht.

Ist die Personalie in "ein, zwei Wochen" geklärt?

Alle Beteiligten dürften "zeitnah eine Entscheidung" wünschen, wie der
ÖFB-Sportchef formulierte. "Wir sind kurz vor der EM mit großen Zielen. Auch von
Bayern München wird es natürlich eine Deadline geben, weil sie auch Bescheid
haben wollen", sagte Schöttel. In "ein, zwei Wochen" werde die Angelegenheit
erledigt sein müssen.

Der ÖFB geht fest davon aus, dass Rangnick, der einen Vertrag bis 2026
besitzt, auf jeden Fall die EM durchzieht. "Wir haben in den letzten zwei Jahren
ein sehr vertrauensvolles Verhältnis gepflegt. Das werden wir auch so
weiterführen. Je nachdem, in welche Richtung seine Entscheidung geht, werden wir
gemeinsam besprechen, wie es weitergeht", sagte Schöttel, der Rangnick
Kompetenzen und ein funktionierendes Umfeld zu bieten hat.

Der neue Bayern-Coach soll "längerfristig" arbeiten

Reicht das aber Rangnick? Der FC Bayern übt einen ganz eigenen Reiz aus.
Hannover 96 TSG Hoffenheim, RB Leipzig oder Schalke 04 gehörten zu den
Bundesligastationen des Analytikers. Eine Chance wie in München zum Ende der
Karriere dürfte sich kein zweites Mal mehr bieten.

"Wir wollen einen Trainer haben, der ein Stück weit Bayern München
längerfristig begleitet", sagte Sportvorstand Max Eberl, der zusammen mit
Sportdirektor Christoph Freund, dem ehemaligen Zuarbeiter Rangnicks bei Red Bull
Salzburg, den Trainermarkt sondiert. "Wir wollen eine Kontinuität aufbauen. Das
ist ein entscheidender Fakt, um erfolgreich zu sein."

Rangnick, detailversessen und stets weitreichende Kompetenzen einfordernd,
könnte dafür der richtige Mann sein. Dann steigt der "weiße Rauch", von dem
Eberl so gerne spricht, ja vielleicht doch noch im Wunschmonat April
auf./mom/DP/zb

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