25.04.2024 06:29:44 - dpa-AFX: SPORT/Formel 1 diskutiert: Punkte für die Top 12 statt Top 10?

GENF (dpa-AFX) - Die Formel 1 könnte Medienberichten zufolge bereits im
kommenden Jahr ein neues Punktesystem bekommen. Zähler bekämen dann nicht nur
die Top Ten, sondern auch noch die Fahrer auf den Plätzen elf und zwölf. Darüber
soll an diesem Donnerstag die Formel-1-Kommission in einem ersten Schritt
beraten. Dem Gremium gehören Vertreter der zehn Rennställe, des Rechteinhabers
Formula One Management und des Internationalen Automobilverbandes an, der für
das Regelwerk verantwortlich ist.

Aktuell bekommt ein Grand-Prix-Sieger 25 Punkte, der Zweite 18, der Dritte
15. Weiter geht es mit 12, 10, 8, 6, 4 und 2 Zählern sowie einen für den
Zehnten. Laut dem neuen Vorschlag bleibt es bis zu Platz sieben gleich, danach
sollen 5, 4, 3, 2, 1 Punkte vergeben werden. An dem Zusatzzähler für die
schnellste Rennrunde, den es seit 2019 gibt, soll sich ebenso nichts ändern wie
an der Punkteverteilung für die Sprintrennen, die wiederum seit 2021 an
ausgewählten Wochenenden zum Programm der Motorsport-Königsklasse gehören.

Ferrari-Teamchef kann den Nuller-Frust verstehen

Laut dem Fachportal "motorsport.com", das zuerst über die mögliche Änderung
berichtet hatte, geht es vor allem den Rennställen auf den hinteren Rängen um
eine breitere Punkteverteilung. Der Titelkampf wäre von einem neuen
Verteilerschlüssel nicht betroffen. Derzeit sind nach fünf Grand Prix und vor
dem Rennen in Miami in anderthalb Wochen drei Teams noch ohne Zähler in der
Konstrukteurswertung, die maßgeblich für die Ausschüttung der Preisgelder ist.
Unter den Fahrern sind gleich sieben noch punktlos.

"Ich bin nicht dagegen", sagte Frédéric Vasseur, der als aktueller Ferrari-
und ehemaliger Alfa-Romeo-Teamchef beide Lager im Klassement kennt. Ob 20. oder
Elfter im Rennen zu werden, mache derzeit keinen Unterschied. "Ich kann die
Frustration darüber verstehen." Drei Teams ohne Punkte zu haben, sei nicht gut
für den Sport, pflichtete Teamchef Ayao Komatsu vom amerikanischen
Haas-Rennstall zu, auch wenn sein Rennstall nicht zu dem Trio gehört.

Das Problem aktuell ist auch, dass mit Weltmeister Red Bull, den weiteren
Teams Ferrari, Mercedes, McLaren und Aston Martin mit ihren jeweils zwei Piloten
ein Großteil der Top-Ten-Ränge bereits weitgehend vergeben ist. "Das heißt, dass
du in den meisten Rennen theoretisch um null Punkte kämpfst. Und wir denken,
dass das nicht richtig ist", sagte Teamchef Laurent Mekies von Red Bulls
Schwesterrennstall Visa RB./jmx/DP/zb

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