19.04.2024 21:52:39 - dpa-AFX: Selenskyj: Lösungen sind nötig und möglich

KIEW (dpa-AFX) - Nach der Entscheidung der Nato zur weiteren Stärkung der
Flugabwehr der Ukraine hat sich deren Präsident Wolodymyr Selenskyj
zurückhaltend zufrieden geäußert. "Wir in der Ukraine schätzen die Bemühungen
jedes Führers, jedes Staates, der wirklich aktiv ist, seine Versprechen einhält
und versucht, die Fähigkeiten unserer Luftverteidigung zu verbessern", sagte
Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache, die
außergewöhnlich kurz gefasst war.

Verteidigungsminister der Nato-Staaten hatten der Ukraine zuvor bei einer
Krisensitzung mit Selenskyj die Lieferung zusätzlicher Luftverteidigungssysteme
zugesagt. Das erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag im
Anschluss an die per Videokonferenz abgehaltenen Beratungen in Brüssel. "Die
Nato-Verteidigungsminister haben sich darauf geeinigt, ihre militärische
Unterstützung zu verstärken und weiter auszubauen, auch im Bereich der
Luftverteidigung", sagte er.

Wer die Zusagen gemacht hat, sagte der Norweger nach der Sitzung des
sogenannten Nato-Ukraine-Rates zunächst nicht. Konkrete Ankündigungen sollen
demnach in den nächsten Tagen durch einzelne Mitgliedstaaten gemacht werden.
Länder, die selbst keine verfügbaren Luftverteidigungssysteme haben, sagten nach
Angaben von Stoltenberg zu, finanzielle Unterstützung für den Kauf von Systemen
für die Ukraine zu leisten. Berlin hatte der Ukraine erst am vergangenen
Wochenende die Lieferung eines dritten Patriot-Flugabwehrsystems aus deutschen
Beständen zugesagt.

"Die Ukraine braucht Flugabwehr, und unsere Partner können dabei helfen",
sagte Selenskyj. "Wir brauchen Artillerie, und die hat die Welt." Nur eine
ausreichende Anzahl von Flugabwehrsystemen und Kampfflugzeugen könne die Ukraine
vor den russischen Luftangriffen schützen. "Lösungen sind nötig, Lösungen sind
möglich."/cha/DP/he

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