18.04.2024 11:11:07 - dpa-AFX: Baerbock: Iran muss weiter isoliert werden

CAPRI (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem iranischen
Angriff auf Israel einen härteren Kurs gegen Teheran verlangt, aber auch vor
einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. "Der Iran muss isoliert sein. Und
zugleich darf es zu keiner weiteren Eskalation kommen", sagte die
Grünen-Politikerin am Donnerstag am Rande des Treffens der Gruppe sieben großer
Industrienationen (G7) auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri. Baerbock
fügte hinzu: "Da tragen wir alle eine Verantwortung."

Bei den bis Freitag dauernden Beratungen werde es auch um weitere Maßnahmen
gegen den Iran gehen, sagte die Ministerin. "Denn natürlich muss es eine
Reaktion auf diesen präzedenzlosen Vorfall geben, aber es darf keine weitere
Eskalation in der Region geben", sagte sie. "Das wäre für die Menschen fatal. In
Israel, in Westjordanland, im Libanon, in der gesamten Region." Diese wollten
nur in Frieden leben. "Das ist auch die stärkste Waffe für weitere Deeskalation:
die Zusammenarbeit von denjenigen, die für ihre Menschen Schutz und Sicherheit
bieten wollen."

Israel habe beim massiven iranischen Angriff am Wochenende nicht nur
gezeigt, dass es sich verteidigen könne, sondern auch, was seine Stärke sei -
"weil andere Partner ihnen in solchen Momenten beistehen, und zwar auch Partner
aus der Region", sagte Baerbock. Dieser "Defensivsieg, den Israel deutlich
gemacht hat, das war eine Antwort auf den Iran, womit der Iran nicht gerechnet
hat. Und den gilt es jetzt diplomatisch abzusichern."

Der Gastgeber des Treffens, Italiens Außenminister Antonio Tajani,
versicherte Israel im Namen der G7 Unterstützung. "Wir sind Freunde Israels. Wir
unterstützen Israel", sagte er. Deshalb werde es auf Capri auch um weitere
Sanktionen gegen den Iran gehen. Zugleich mahnte er beide Seiten zu
Deeskalation. Italien hat in der Gruppe aktuell den Vorsitz. Dabei sind auch die
USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Japan sowie die EU. In einer in der
Nacht zum Donnerstag beim Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung hatte die
Europäische Union sowohl Israel als auch den Iran aufgerufen, von weiteren
Angriffen abzusehen./bk/cs/DP/mis

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