18.04.2024 11:09:53 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Fast 18 000 Häuser in Russland unter Wasser

MOSKAU (dpa-AFX) - In der verheerenden Frühjahrsflut in Russland haben nach
Zählung der Behörden am Donnerstag fast 18 000 Häuser unter Wasser gestanden.
Seit dem Vortag seien weitere 1700 Häuser überschwemmt worden, meldete die
staatliche Nachrichtenagentur Tass. Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden
des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die
Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol
binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an.

Der zuständige Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow erstattete am
Mittwochabend erneut Bericht bei Präsident Wladimir Putin. Demnach müsse im
Gebiet Kurgan mit einem historischen Höchststand der Flut gerechnet werden.

Besorgniserregend sei die Lage auch im sibirischen Gebiet Tjumen, sagte der
Minister. Dort steige der Wasserstand der Flüsse Tobol und Ischim rasch an,
sodass 94 Ortschaften mit 34 000 Einwohnern überschwemmt zu werden drohten. Etwa
1500 Menschen wurden am Donnerstag im Gebiet Tjumen aus bedrohten Gebieten in
Sicherheit gebracht.

Nach einem schneereichen Winter und viel Regen fällt das Frühjahrshochwasser in Teilen Russlands ungewöhnlich heftig aus. Zehntausende Menschen haben bereits
ihr Hab und Gut verloren. Bewohner der betroffenen Regionen klagen, dass die
Behörden die drohende Gefahr sehr lange ignoriert hätten. Schutzmaßnahmen seien
zu spät ergriffen worden.

Im benachbarten zentralasiatischen Staat Kasachstan sind die
Überschwemmungen ähnlich groß. Dort wurde aber früher mit der Evakuierung
bedrohter Gebiete begonnen. Mehr als 100 000 Menschen wurden vor der Flut in
Sicherheit gebracht./fko/DP/mis

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