16.04.2024 23:22:47 - dpa-AFX: ROUNDUP: BVB im Halbfinale der Königsklasse - Fans und Anleger feiern

DORTMUND (dpa-AFX) - Bei Borussia Dortmund ist die magische
Festspielstimmung von Europas großen Champions-League-Nächten zurück. Nach einem
Spektakel gegen Atlético Madrid glich Dortmunds Fußball-Kathedrale am
Dienstagabend einem Tollhaus. Minutenlang tanzten die BVB-Profis vor der
bebenden Südtribüne, die den 4:2 (2:0)-Erfolg wie das gesamte Stadion
herbeigesehnt hatte. Nach dem erstmaligen Einzug ins Königsklassen-Halbfinale
seit elf Jahren darf der BVB nun sogar von einem neuerlichen Showdown in Wembley
träumen.

Auch an der Börse wurde gefeiert. Die Aktien des im SDax
notierten Bundesligisten gingen mit einem Aufschlag von 7,6 Prozent im Vergleich
zum Schlusskurs im Xetra-Handel aus dem späten Geschäft auf der Handelsplattform
von Lang & Schwarz.

"Das war ja eine Achterbahnfahrt, ein ganz toller Abend", sagte BVB-Boss
Hans-Joachim Watzke bei Amazon Prime Video. "Das ist ja für Borussia Dortmund
nicht jeden Tag so. Das letzte Mal waren wir 2013 im Halbfinale. Das ist ein
großer Tag für alle Borussen."

Anders als in dieser Bundesliga-Saison schlug sich das Team von Trainer Edin Terzic im internationalen Rampenlicht prächtig und machte das 1:2 sechs Tage
zuvor in der spanischen Hauptstadt wett. Vor 81 365 Zuschauern im tosenden
Signal Iduna Park trafen Julian Brandt (34. Minute), Ian Maatsen (37.), Niclas
Füllkrug (71.) und Marcel Sabitzer (74.) zum verdienten Sieg. Ein Eigentor von
Mats Hummels (49.) und Angel Correa (64.) hatten in einer hochintensiven Partie
für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.

"Solche Nächte sind speziell, gerade diese Champions-League-Saison ist
speziell", sagte Brandt. "In diese ganzen glücklichen Gesichter hier im Stadion
zu sehen, ist pure Genugtuung." Grundsätzlich sei es ein "geiles Spiel für alle
Menschen hier im Stadion" gewesen.

Bereits in zwei Wochen trifft der BVB im Halbfinale nun auf Paris
Saint-Germain. Das Endspiel findet am 1. Juni im Londoner Wembley-Stadion statt,
wo der BVB 2013 das deutsche Duell mit dem FC Bayern (1:2) verloren hatte.

Dass er sich nun tatsächlich wieder auf Final-Kurs begeben könnte, zeigte
der BVB von Beginn an. Mit einem langsamen Abtasten hielten sich beide
Mannschaften nicht auf. Schon in der 3. Minute hätte der BVB in Führung gehen
müssen - anstatt frei vor dem Atlético-Tor einfach abzuschließen, nahm Sabitzer
den Ball jedoch an und wurde abgegrätscht. Im Gegenzug tauchte Álvaro Morata
frei vor Gregor Kobel auf, chippte aber am Tor vorbei. Es ging also gleich
furios los.

Anders als im Hinspiel waren die Dortmunder bis auf diese Szene direkt voll
da. Immer wieder suchte die Borussia die Pässe auf den pfeilschnellen Karim
Adeyemi, der früh (15./18.) zwei gute Gelegenheiten hatte. Atlético dagegen
stand tief und ließ die Gastgeber kommen. Von den Spaniern selbst kam dagegen
zunächst nicht viel.

Wenn die Gäste mal angriffen, dann meistens durchs Mittelfeldzentrum, wo der BVB Lücken ließ. Lücken ließ aber auch Atlético, was Hummels mit einem feinen
Heber ausnutzte. Der Pass des Routiniers landete bei Brandt, der im Strafraum
den Ex-Dortmunder Axel Witsel ausdribbelte und Torhüter Jan Oblak zur Führung
tunnelte. Spätestens jetzt war der BVB noch besser im Spiel.

Die Borussia presste nun noch höher, Atlético dagegen wirkte wie
paralysiert. Nach einem Einwurf kam der Ball über Sabitzer zu Maatsen, der aus
spitzem Winkel flach ins lange Eck schoss. Der BVB spielte in diesen Minuten wie
im Rausch, es war die bislang beste Saisonleistung.

Aber Dortmund wäre nicht Dortmund, wenn nach starken Auftritten nicht
plötzlich unerwartete Einbrüche folgen würden. Atléti wechselte zur Pause gleich
dreimal - und kam plötzlich ins Spiel. Erst unterlief Hummels nach einer Ecke
ein Eigentor, dann glich Correa nach einem unglücklichen Dortmunder
Klärungsversuchen aus. Der BVB hätte jetzt einbrechen können, stattdessen kam er
zurück.

In einer denkwürdigen Partie köpfte Füllkrug den Ball nach Sabitzer-Flanke
ins Tor, kurz darauf schoss der starke Österreicher sogar das 4:2. Spätestens
jetzt erinnerte die Stimmung im Signal Iduna Park an die großen Fußball-Nächte
in der Königsklasse.

Der Triumph macht der Borussia Mut für den kniffligen Saisonendspurt mit den nun anstehenden schweren Spielen gegen den Deutschen Meister Bayer Leverkusen
und beim punktgleichen Konkurrenten RB Leipzig. Ohne Siege steigt die Gefahr, in
der nächsten Saison mit der Europa League vorliebnehmen zu müssen./bue/DP/he
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