28.03.2024 20:14:47 - dpa-AFX: ROUNDUP: Tarifabschluss für Ärzte an Unikliniken - zehn Prozent mehr Gehalt

BERLIN (dpa-AFX) - In den Tarifverhandlungen für die Ärztinnen und Ärzte an
mehr als 20 Universitätskliniken ist ein Abschluss erzielt worden: Die
Vereinbarung sehe eine lineare Gehaltserhöhung in einer Gesamthöhe von zehn
Prozent vor, teilten die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die
Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am Donnerstagabend mit. Die
Ärztegehälter steigen den Angaben zufolge in einem ersten Schritt zum 1. April
2024 um vier Prozent und in einem zweiten Schritt zum 1. Februar 2025 um sechs
Prozent.

Zudem werde die wöchentliche Arbeitszeit von 42 auf 40 Stunden reduziert -
ohne weiteren Gehaltsabstrich. Die Ärztinnen und Ärzte an den betreffenden
Unikliniken seien damit nun ihren Kolleginnen und Kollegen an anderen
Krankenhäusern gleichgestellt, wo schon lange eine 40-Stunden-Woche im
Tarifvertrag geregelt sei.

Im Tarifstreit für die Ärztinnen und Ärzte an bundesweit 23 Unikliniken
hatte es wiederholt Warnstreiks gegeben. Der Marburger Bund hatte in den
Verhandlungen mit der TdL für 20 000 Ärztinnen und Ärzte unter anderem 12,5
Prozent mehr Gehalt gefordert. Die Einigung der Tarifparteien sei zu
Wochenbeginn erzielt worden, nun hätten auch die Tarifgremien beider Seiten
dafür gestimmt, teilte der Marburger Bund mit. Für eine Reihe von Unikliniken
gilt der Abschluss nicht, weil es dort andere Tarifverträge für die Ärztinnen
und Ärzte gibt - dazu zählen etwa Berlin und Hamburg.

Die Verhandlungsführerin der Tarifgemeinschaft deutscher Länder,
Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne), sagte laut
Mitteilung: "Beide Tarifvertragsparteien haben Verantwortung übernommen und in
der fünften Verhandlungsrunde eine tragfähige Einigung erzielt". Weitere
vereinbarte Verbesserungen beträfen die Planbarkeit der Arbeit, die
Arbeitszeitdokumentation und die Arbeit in den Abendstunden.

Neu definiert wird laut Marburger Bund ab 1. April der für Zuschläge
maßgebliche Zeitraum für Nachtarbeit, so die Gewerkschaft. Diese beinhaltet nun
die Zeit zwischen 20 Uhr und 6 Uhr. Bisher begann der Zeitraum erst um 21 Uhr.
Besonders schmerzhaft sei allerdings "die beharrliche Weigerung der Länder,
höhere Zuschläge für Dienste zu ungünstigen Zeiten zu tarifieren." Das sei mehr
als nur ein Wermutstropfen./sck/DP/he

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