Börseninformationen

24.03.2024 09:26:33 - Studie: Hohe Rabatte sollen Verbrenner-Absatz ankurbeln

BOCHUM/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Angesichts des lahmenden Elektroauto-Absatzes setzen die Hersteller nach Einschätzung eines Experten wieder verstärkt auf Verbrenner. Mit hohen Rabatten versuchten sie derzeit, den Absatz von Benzin- und Diesel-Modellen anzukurbeln, lautet das Fazit des Bochumer Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer nach Auswertung der Preisnachlässe im März. Im Schnitt seien die Abschläge, die beim Kauf eines neuen Verbrenners locken, sogar höher als bei E-Autos.

Im März konnten Autokäufer nach Dudenhöffers Angaben bei Verbrennern im Durchschnitt mit 16,8 Prozent Preisnachlass rechnen, während es bei Elektroautos nur 16,2 Prozent gebe. Im Vormonat hatten die Rabatte bei beiden Antriebsarten noch fast gleichauf gelegen. Für die Untersuchung hatte Dudenhöffer die Rabatte ermittelt, die unabhängige Neuwagenvermittler im Internet auf ausgewählte Modelle gewähren. Untersucht wurden je 15 Verbrenner- und Elektromodelle von elf Herstellern.

VW lockt mit hohen Rabatten

Vor allem die Marke Volkswagen habe im März bei Verbrennern die Rabatte hochgefahren. So gebe es das im Januar vorgestellte Facelift des Golfs, das ab Sommer ausgeliefert werden soll, im Internet bereits mit 17,5 Prozent Abschlag auf den Listenpreis. Im Februar, als VW die Orderbücher geöffnet hatte, waren es nur 13,8 Prozent gewesen. So hohe Nachlässe seien gerade bei einem neuen Modell ungewöhnlich, so Dudenhöffer. Die Vergünstigung beim Golf sei sogar höher als bei Passat und Tiguan, wo sie aber ebenfalls deutlich höher ausfalle als im Vormonat.

Das Rabattniveau nähere sich damit dem der VW-Elektromodelle an. Dort gewähre VW mit bis zu 21,7 Prozent beim ID.4 zwar weiter etwas höhere Abschläge. Gegenüber Februar sei das Niveau aber konstant geblieben. Bei den anderen untersuchten Herstellern blieben die Rabatte im März weitgehend konstant. Bei den meisten hatten die Abschläge bei den Verbrennern jedoch bereits im Februar höher gelegen als bei E-Autos, fügte Dudenhöffer hinzu.

Verbrenner versprechen mehr Gewinn

Nach dem Ende der Kaufprämie für E-Autos in Deutschland Ende 2023 hatten die Hersteller zunächst die Nachlässe für E-Autos deutlich hochgefahren, um den Wegfall der Prämie auszugleichen. Doch inzwischen sei hier ein Umdenken zu erkennen, so Dudenhöffer. Angesichts der insgesamt geringen Nachfrage versuche man, das Geschäft mit den weiter vorherrschenden Verbrennern anzukurbeln und so die eigenen Werke auszulasten.

"Der schwache Automarkt steuert um", so Dudenhöffers Fazit. "Elektroautos werden auch bei den Autobauern weniger propagiert." Wegen der höheren Gewinnmargen, die mit Verbrennern erzielt werden, falle es den Herstellern leichter, hier Rabatte zu gewähren. Mit E-Autos ließen sich nach Wegfall des staatlichen Neuwagenbonus dagegen nur noch geringe Gewinne oder gar Verlust einfahren. In der aktuellen Flaute setzten die Hersteller daher wieder verstärkt auf Verbrenner, mit denen weiter "gut Geld verdient" werde./fjo/DP/zb


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Xetra 106,400 26.04.24 17:37:19 +1,350 +1,29% 0,000 0,000 105,800 106,400
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Xetra 74,360 26.04.24 17:37:08 +1,140 +1,56% 0,000 0,000 73,640 74,360
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Xetra 120,100 26.04.24 17:35:19 +1,300 +1,09% 0,000 0,000 119,400 120,100
TESLA INC. DL -,001 A1CX3T Xetra 160,400 26.04.24 17:35:38 +5,680 +3,67% 0,000 0,000 161,500 160,400
STELLANTIS NV EO -,01 A2QL01 Xetra 23,070 26.04.24 17:35:53 +0,145 +0,63% 0,000 0,000 23,220 23,070

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH