16.05.2024 13:02:14 - dpa-AFX: Geywitz: Kommunen und Hausbauer sollen passende Energiequelle checken

BERLIN (dpa-AFX) - Kommunen und Häuslebauer sollen nach dem Willen von
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) künftig die jeweils passende
klimafreundliche Energiequelle zum Heizen nutzen. "Wichtig ist, dass man nicht
potenzielle Energiequellen übersieht", sagte Geywitz am Donnerstag in Berlin.
Wärmepumpen seien eine Möglichkeit, aber nicht passend für alle.

Material- und Technologieoffenheit seien die Voraussetzungen dafür, die
Jahrhundertaufgabe zu bewältigen, das Heizen klimafreundlich zu machen. Geywitz
bekräftigte, dass sie den eigentlich geplanten erhöhten Effizienzstandard - EH40
genannt - kritisch sehe. EH40 heißt: Ein Bedarf von 40 Prozent der Energie eines
Vergleichsgebäudes.

Die Ministerin erläuterte, ein Haus aus Holz und Stroh beispielsweise komme
vielleicht nur auf den niedrigeren Standard EH55 - im Gegensatz zu einem
technisch aufwendigen Neubau, der aber viel mehr Ressourcen beim Bau benötigt.
Deshalb sei es besser, die sogenannten Lebenseffizienz eines Gebäudes zu
betrachten. Dies tue das bestehende staatliche Qualitätssiegel "Nachhaltiges
Gebäude".

Geywitz erwartet im anstehenden Bundestagswahlkampf Forderungen, das
Gebäudeenergiegesetz wieder abzuschaffen, wie sie sagte. Dann gebe es allerdings
nicht viele andere Möglichkeiten, die Energiewende beim Bau zu schaffen, warnte
die Ministerin. Sie wies darauf hin, dass die Kommunen in Deutschland eine
kommunale Wärmeplanung machen müssten - auch kleine Gemeinden. Sie müssten dabei
keine teuren Expertisen erstellen, aber sich klarmachen, welche Möglichkeiten
vor Ort bestünden, sei es etwa in einem Fall Biomasse, im anderen Fall
Abwasserwärmepumpen zur Rückgewinnung auch industriellen Abwassers. So könnten
Bauherren einplanen, welche Energie sie nutzen können oder ob sie etwa selbst
eine Wärmepumpe installieren sollen./bw/DP/jha

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH