09.05.2024 08:30:20 - dpa-AFX: Umsatz von O2 stagniert im ersten Quartal - operativer Gewinn steigt aber

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica hat das
Wachstumstempo des vergangenen Jahres Anfang 2024 nicht halten können. Im ersten
Quartal 2024 habe der Konzernumsatz wie schon im Vorjahreszeitraum bei rund 2,1
Milliarden Euro gelegen, teilte die Deutschlandtochter des spanischen
Telefónica-Konzerns am Donnerstag in München mit. Im Gesamtjahr
2023 war ein Plus von 4,7 Prozent worden. Dafür wurden die Geschäfte
profitabler: Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) kletterte
zum Jahresauftakt um 5,1 Prozent auf 0,64 Milliarden Euro.

Beim Mobilfunk-Serviceumsatz - im Gegensatz zum Hardware-Verkauf und
Festnetz das Kerngeschäft des Mobilfunkers - stand ein kleines Umsatzplus von
0,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. O2 hat nach eigenen Angaben gut 45
Millionen Mobilfunkanschlüsse in Deutschland. Davon sind circa 11 Millionen
Kunden des Wettbewerbers 1&1 , die das O2-Netz nutzen. Dafür zahlt
United-Internet-Tochter Miete.

Diese elf Millionen Netznutzer werden in geraumer Zukunft aus dem O2-Netz
verschwinden, schließlich baut 1&1 sein eigenes, noch sehr kleines Netz auf -
und setzt dabei ab Sommer auf Vodafone als
National-Roaming-Partner: Dort, wo 1&1 keine eigenen Antennen hat, werden die
Kunden der Firma aus Montabaur mit dem Netz von Vodafone verbunden werden.
Bislang werden sie mit den O2-Antennen verbunden.

Für O2 Telefónica hat der Abgang von 1&1 beträchtliche finanzielle Folgen,
derzeit stammt ein mittlerer einstelliger Prozentwert des O2-Konzernumsatzes von
der Firma mit Sitz in Rheinland-Pfalz. Im Gespräch mit dpa zeigte sich O2-Chef
Markus Haas aber zuversichtlich, diesen Rückschlag mehr als wettzumachen. "Wir
wollen den entstehenden Umsatzverlust bis Ende 2026 vollständig ausgleichen und
weiter wachsen." Alles in allem will er die absehbare Einnahmen-Delle mit
eigenen Neukunden und mit Partnern kompensieren, die - wie bislang 1&1 - das
O2-Netz nutzen. "Das ist gut machbar für uns - der Bedarf an 5G-Mobilfunk wächst
kontinuierlich, davon profitieren wir."

Außerdem peilt Haas Effizienzmaßnahmen an, um Arbeitsabläufe zu verbessern
und Kosten zu senken. Das bringt zwar keinen Umsatz, es wirkt sich aber positiv
auf das Betriebsergebnis aus. Der Wechsel von 1&1 zu Vodafone, der im Juli 2024
erfolgen soll, werde sich zunächst nicht stark auf O2 auswirken, sagt Manager
Haas. "Bis Juli 2025 gibt es noch vertragliche Verpflichtungen, die 1&1 uns
gegenüber zu erfüllen hat."

Der Firmenchef wies darauf hin, dass ein O2-Kunde seinem Unternehmen
wesentlich mehr Umsatz bringe als ein 1&1-Kunde. Daher könnte beispielsweise ein
neuer O2-Kunde ein Vielfaches an verlorenen 1&1-Kunden ausgleichen.
O2 Telefónica ist neben der Deutschen Telekom und Vodafone der
dritte etablierte deutsche Handynetzbetreiber. 1&1 wiederum ist neu im Kreis der
Netzbetreiber, die Firma ersteigerte 2019 erstmals eigenes
Spektrum./wdw/DP/ngu/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
TELEFONICA INH. EO 1 850775 Xetra 4,181 20.05.24 15:18:09 +0,041 +0,99% 4,175 4,178 4,149 4,140
TELEFONICA DTLD HLDG NA A1J5RX Xetra 2,430 18.04.24 17:36:44 +0,034 +1,42% 0,000 0,000 2,360 2,430

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