08.05.2024 15:34:50 - dpa-AFX: ROUNDUP: Fresenius wird dank Tochter Kabi optimistischer - Ausstieg bei Vamed

BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern und Krankenhausbetreiber
Fresenius ist stark ins Geschäftsjahr 2024 gestartet. Das
Unternehmen erhöhte dank guter Geschäfte mit Produkten zur klinischen Ernährung,
Infusionen und Arzneimitteln seine Prognose für das laufende Jahr. Zudem
schließt der Konzern seinen strategischen Umbau mit der Trennung vom
Gesundheitsanbieter Vamed ab. Die Fresenius-Aktie legte nach den Neuigkeiten am
Mittwoch zu.

Zeitweise stieg ihr Kurs um fünf Prozent auf 29,55 Euro und erreichte damit
das höchste Niveau seit September. Am Nachmittag lag das Papier jedoch zuletzt
nur noch mit 0,75 Prozent im Plus. "Die Prognoseerhöhung und der Ausstieg von
Vamed sollten sich positiv auf die Stimmung auswirken", schrieb Branchenexperte
David Adlington von der US-Bank JPMorgan. Allerdings hätten die Erwartungen der
Experten bereits am oberen Ende der bisherigen Spanne gelegen.

Für 2024 rechnet die Fresenius-Spitze jetzt mit einem organischen Umsatzplus zwischen 4 und 7 Prozent, wie der im Dax notierte Konzern bereits
am Dienstagabend in Bad Homburg mitgeteilt hatte. Das ist jeweils ein
Prozentpunkt mehr als bisher erwartet. Der operative Gewinn vor Zinsen und
Steuern (Ebit) soll nun währungsbereinigt um 6 bis 10 Prozent wachsen. Hier
hatte die Zielspanne bisher bei 4 bis 8 Prozent gelegen.

Die Anhebung der Prognose basiert den Angaben zufolge auf verbesserten
Aussichten bei der Tochter Fresenius Kabi. Diese gehört zu den führenden
Anbietern in den Bereichen klinische Ernährung, intravenöse Arzneimittel,
Infusionen, Medizinprodukte und Biopharma. Zudem fällt die bisherige Tochter
Vamed aus den Jahreszielen heraus.

Analyst Graham Doyle von der schweizerischen Großbank UBS wertet die
Anhebung der Ziele so früh im Jahr positiv, zumal das Geschäft der Tochter Kabi
in der Vergangenheit eher durchwachsen gelaufen sei. Branchenexperte James
Vane-Tempest vom Analysehaus Jefferies zeigte sich von den Fresenius-Zahlen
insgesamt leicht positiv überrascht.

Der Konzernumsatz wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich organisch um 6
Prozent auf 5,7 Milliarden Euro, wie Fresenius am Mittwoch mitteilte. Analysten
hatten mit etwas weniger gerechnet. Das um Sondereffekte bereinigte operative
Ergebnis des Unternehmens (Ebit) wuchs um 15 Prozent auf 633 Millionen Euro. Bei
Kabi wuchs der Umsatz währungsbereinigt um 9 Prozent. Die operative Marge der
Sparte verbesserte sich auf 15,1 Prozent, insbesondere weil das
Biopharma-Geschäft die Gewinnschwelle erreichte.

Künftig soll Fresenius nur noch aus der Krankenhaussparte Helios und der
Tochter Kabi bestehen. Nachdem der Konzern kürzlich den mehrheitlichen Verkauf
des Rehabilitationsgeschäfts von Vamed an einen Finanzinvestor vereinbart hatte,
hat er jetzt auch einen Käufer für das Vamed-Geschäft in Österreich gefunden.
Ein Konsortium aus den österreichischen Bauunternehmen Porr und Strabag
übernehme die Geschäftsteile für 90 Millionen Euro, teilte
Fresenius mit.

Dabei geht es den Angaben zufolge einerseits um Geschäftseinheiten, die für
den technischen Betrieb des Allgemeinen Krankenhauses Wien verantwortlich sind.
Außerdem übernehme das Konsortium das österreichische Projektgeschäft des
Segments Health Tech Engineering sowie Anteile an mehreren Thermen. Der
Vamed-Bereich Krankenhausdienstleistungen werde hingegen an die Fresenius-Gruppe
übertragen.

"Mit dem Ausstieg aus der Vamed ist unser strategischer Portfolio-Umbau wie
geplant abgeschlossen", sagte Fresenius-Chef Michael Sen. Ab dem zweiten Quartal
gehöre Vamed nicht mehr zu den Berichtssegmenten des Konzerns. Fresenius will
mit der Trennung unter anderem seine Komplexität verringern und seine
Profitabilität um mehr als 0,5 Prozentpunkte verbessern. Die frühere
Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care (FMC ) ist für
Fresenius nur noch eine Beteiligung - mit einem Anteil von rund einem
Drittel./lfi/stw/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
FRESEN.MED.CARE AG INH ON 578580 Frankfurt 40,550 17.05.24 08:00:34 -1,450 -3,45% 0,000 0,000 40,550 40,550
FRESENIUS SE+CO.KGAA O.N. 578560 Frankfurt 27,940 17.05.24 21:19:18 -0,600 -2,10% 0,000 0,000 28,400 27,940
STRABAG SE A0M23V Frankfurt 41,050 17.05.24 13:18:39 -0,050 -0,12% 0,000 0,000 41,050 41,050

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