30.04.2024 14:28:21 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: Covestro bleibt trotz Erholungssignalen erst einmal vorsichtig

(Neu: Kurs aktualisiert)

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Kunststoffkonzern Covestro blickt
in einem schwierigen Branchenumfeld weiter vorsichtig auf die künftige
Geschäftsentwicklung. Es gebe positive Anzeichen, doch die Bäume würden im
zweiten Quartal nicht in den Himmel wachsen, sagte Konzernchef Markus Steilemann
am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa-AFX anlässlich der Veröffentlichung der
Zahlen für das erste Jahresviertel. Mit Blick auf die bestätigten Jahresziele
werde von einer Geschäftsbelebung im zweiten Halbjahr ausgegangen. Neuigkeiten
zur möglichen Übernahme des Dax-Unternehmens durch den arabischen
Ölkonzern Dhabi National Oil (Adnoc) gibt es derweil weiterhin nicht.

Der Covestro-Aktienkurs gab bis zum Nachmittag um rund zwei Prozent auf
46,57 Euro nach. Der Kurs war 2023 bis Dezember wegen der Aussicht auf eine
mögliche Übernahme durch Adnoc bis auf fast 55 Euro gestiegen. Im Raum stand -
zumindest in der Vergangenheit - eine informelle Offerte von etwas mehr als 60
Euro je Aktie, was in Summe mehr als 11,3 Milliarden Euro wären. Konkret äußert
sich Covestro aber nicht dazu und spricht weiterhin von ergebnisoffenen
Gesprächen.

Dabei dürften auch die Perspektiven einer Geschäftsbelebung eine Rolle
spielen. Im ersten Quartal fiel das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich zum 4,5 Prozent auf 273 Millionen
Euro - bei einem Umsatzrückgang um gut 6 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Unter
dem Strich stand allerdings ein Minus von 35 Millionen Euro - nach minus 26
Millionen vor einem Jahr.

Analyst Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan sprach in einer ersten Reaktion
von einer guten Entwicklung des operativen Gewinns im ersten Quartal, während
der Ausblick für das zweite Jahresviertel etwas unter den Erwartungen liege.
Hier stellt Covestro ein Ebitda von 270 bis 370 Millionen Euro in Aussicht, was
in jedem Fall weniger wäre als im Vorjahreszeitraum.

Für das Gesamtjahr 2024 stehen weiterhin 1,0 bis 1,6 Milliarden Euro im
Plan. Das wäre im besten Fall wieder so viel wie 2022, nach einem Einbruch um
ein Drittel auf knapp 1,1 Milliarden Euro 2023.

Da hatte Covestro den Einbruch des chinesischen Immobiliensektors ebenso zu
spüren bekommen wie die Schwäche der Bauwirtschaft und die Zurückhaltung vieler
Menschen beim Kauf von Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräten und Möbeln.
Schwächeln diese Bereiche, lahmt auch die Nachfrage nach den Hart- und
Weichschaum-Vorprodukten von Covestro, die zu Dämmmaterial, Polstern und
ähnlichem verarbeitet werden. Auch harte Kunststoffe, Polycarbonate, etwa für
Laptop- und Smartphone-Gehäuse sind dann weniger gefragt.

Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank wies auch darauf hin, dass
es in das dritte Quartal 2024 hinein eine Belebung geben müsse, damit 2024 die
aktuelle Markterwartung für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
erreicht werde. Diese liegt aktuell bei 1,35 Milliarden Euro./mis/nas/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
COVESTRO AG O.N. 606214 Frankfurt 47,780 16.05.24 18:32:22 -0,600 -1,24% 0,000 0,000 48,360 47,780

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