26.04.2024 08:27:32 - dpa-AFX: ROUNDUP: Thyssenkrupp mit Milliardär Kretinsky einig über Stahl-Einstieg

ESSEN (dpa-AFX) - Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky steht vor
einem Einstieg im Stahlgeschäft von Thyssenkrupp . Nach
monatelangen Verhandlungen präsentierte Thyssenkrupp am Freitag eine Einigung.
So soll Kretinskys Holding EPCG zunächst 20 Prozent an der Sparte Thyssenkrupp
Steel Europe übernehmen, teilte das Unternehmen am Freitag in Essen mit. Über
die Konditionen der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart. Auf der
Handelsplattform Tradegate legte der Kurs der in den vergangenen Monaten stark
gefallenen Aktie um rund fünf Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss zu.

Der Abschluss sei noch für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende
September) geplant, hieß es weiter. Die zuständigen Behörden sowie der
Aufsichtsrat von Thyssenkrupp müssen der Transaktion noch zustimmen. Zudem werde
über die Übernahme von weiteren 30 Prozent am Stahlgeschäft verhandelt. Ziel sei
weiterhin die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens, an dem beide Partner je
50 Prozent halten.

Mit der Erweiterung des Gesellschafterkreises und der Neuausrichtung stehe
Thyssenkrupp Steel Europe am Beginn eines mehrjährigen Prozesses mit dem Ziel
einer vollständigen unternehmerischen Eigenständigkeit, teilte der Konzern
weiter mit. Auf die bestehenden Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge habe
die Transaktion keinen Einfluss.

"Unser Ziel ist ein Zukunftskonzept, das zu wirtschaftlicher
Selbstständigkeit und unternehmerischem Erfolg von Thyssenkrupp Steel führt, den
Anforderungen des Klimaschutzes entspricht, betriebsbedingte Kündigungen
vermeidet und eine breite Akzeptanz findet", kommentierte Konzernchef Miguel
López. EPCG erwerbe "bewusst zum jetzigen Zeitpunkt und zu den aktuellen
Marktbedingungen 20 Prozent des Stahlbereiches, um an der Gestaltung und
Neuausrichtung von Thyssenkrupp Steel aktiv mitzuwirken".

Thyssenkrupp hatte Ende November Verhandlungen mit Kretinsky über dessen
Einstieg ins Stahlgeschäft öffentlich gemacht. Konzernchef López erhofft sich
dadurch eine Lösung bei den zu erwartenden höheren Energiekosten im Zusammenhang
mit dem Umbau hin zu einer weniger klimaschädlichen Produktion.

Im vergangenen Geschäftsjahr musste Thyssenkrupp Milliarden auf das
Stahlgeschäft abschreiben, das unter einer schwachen Nachfrage sowie gesunkenen
Preisen gepaart mit höheren Kosten leidet. Thyssenkrupp hatte vor Kurzem den
Abbau von Kapazitäten am Standort Duisburg angekündigt, der auch zu einem
weiteren Stellenabbau führen wird./nas/zb/jha/
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
THYSSENKRUPP AG O.N. 750000 Frankfurt 4,957 06.05.24 18:19:48 +0,109 +2,25% 4,930 4,978 4,822 4,848

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