25.04.2024 17:13:50 - dpa-AFX: AKTIEN IM FOKUS 2: Meta verschreckt mit KI-Visionen die Anleger

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen
in den Wachstumstreiber Künstliche Intelligenz (KI) hat am Donnerstag die Aktie
des Social-Media-Giganten Meta auf Talfahrt geschickt. Trotz
eines starken Quartalsberichts sackten die Papiere im frühen Handel um bis zu 16
Prozent auf das niedrigste Niveau seit Anfang Februar ab. Zuletzt konnten sie
den Abschlag mit rund 432 US-Dollar auf gut 12 Prozent verringern. Damit sind
aber immer noch knapp 160 Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtet.

Die Papiere der Facebook- und Instagram-Mutter erlitten damit einen herben
Dämpfer, nachdem sie bislang in diesem Jahr einen starken Lauf hinter sich
hatten. Ihr Rekordhoch erreichten sie am 8. April bei etwas über 530 Dollar. Ihr
Gewinn in diesem Jahr sank nun auf rund 22 Prozent, was in der Rangfolge des
Nasdaq 100 Index immer noch einen Platz weit vorne bedeutet.

Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar von Robomarkets schreckten die
Visionen von Meta-Chef Mark Zuckerberg die Anleger ab - kurz nachdem am Vortag
die Reaktionen auf solche von Tesla -Chef Elon Musk noch
euphorisch ankamen. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere
die Nummer eins in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) werden. Nur, dass
Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details
nicht herausrücken wollte."

Zuckerberg verfolgt den Plan, Meta zur Nummer eins bei
Künstlicher Intelligenz zu machen. Dass dazu Milliarden in Rechenpower und die
Entwicklung entsprechender KI-Modelle gesteckt werden sollen, veranlasse
offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen, meint Experte
Molnar. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht
warten.

Vor diesem Hintergrund ging unter, dass Meta gute Resultate für das erste
Quartal vorlegte. Der gute Geschäftsauftakt rücke angesichts des angekündigten
"mehrjährigen KI-Investitionszyklus" in den Hintergrund, konstatierte Analyst
Ingo Wermann von der DZ Bank.

Wermann bewertete die Ausweitung des Angebots an KI-Lösungen positiv, auch
wenn dies mit kurz- bis mittelfristigen Belastungen verbunden sei. Langfristig
dürften die neuen Angebote seiner Einschätzung nach "zu einer längeren
Verweildauer der Nutzer und höheren Werbeeinnahmen, vor allem im Bereich des
Business Messaging, führen." Der Experte senkte zwar seine Schätzungen für Meta
und damit auch den fairen Wert der Aktie, bekräftigte aber seine Kaufempfehlung.

Barclays-Analyst Ross Sandler fasste den Frust der Anleger so zusammen:
"Kurz gesagt: Kein Internet-Investor mag einen Investitionszyklus ohne Umsatz."
Wenn es jedoch etwas gebe, das der Social-Media-Konzern im Laufe der Jahre
bewiesen habe, dann sei es, dass er bei bedeutenden Plattformwechseln in der
Technologie extrem gut sei, womöglich sogar am besten. Was die Aktie betrifft,
rät Sandler aber erst einmal zur Vorsicht.

Getrübt wurde am Donnerstag auch das Stimmungsbild unter den Investoren
anderer Internetkonzerne: Meta war den Anlegern hier kein gutes Omen für die
Zahlen von Microsoft oder Alphabet , die nach
Börsenschluss erwartet werden. Deren Papiere büßten 4,2 respektive 2,9 Prozent
ein. Kein ausreichendes Gegengewicht für den Tech-Sektor waren die steigenden
Kurse im Chipsektor, wie sie etwa bei der Nvidia -Aktie
zu beobachten waren./ck/gl/jha/tih/he



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