18.04.2024 09:02:36 - dpa-AFX: Studie: Brexit-Folgen verschärfen britische Arzneimittelknappheit

LONDON (dpa-AFX) - Die Folgen des Brexits haben einer Studie zufolge die
Arzneimittelknappheit in Großbritannien verschärft. Fehlende Medikamente wie
Antibiotika und Mittel gegen Epilepsie erhöhten den Druck auf Patienten,
Hausärzte und Apotheker, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht
der Denkfabrik Nuffield Trust. Die Regierung müsse dringend die Lieferketten
überprüfen, um Schwierigkeiten früh zu erkennen.

Die Engpässe in Großbritannien seien zwar nicht vom Brexit ausgelöst worden. Allerdings habe der Austritt aus der Europäischen Union das Problem verschärft.
Die Studienautoren verwiesen auf den Wertverlust des britischen Pfunds. Dadurch
ist es für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS teurer, Medikamente im Ausland
zu beschaffen. Außerdem sei Großbritannien nicht mehr Teil der EU-Lieferketten.
Staatliche Subventionen für Medikamente, um den stark gestiegenen Marktpreis
auszugleichen, hätten seither deutlich zugenommen.

Warnungen vor Engpässen haben sich mehr als verdoppelt

2023 gab es der Studie zufolge in Großbritannien 1634 Warnungen von
Pharmaunternehmen vor drohenden Medikamentenengpässen. 2020 waren es 648. Zudem
dauere es im Vereinigten Königreich deutlich länger als in der EU, neue
Medikamente zuzulassen, hieß es. Großbritannien ist seit 2021 nicht mehr
Mitglied der EU-Zollunion und des Binnenmarkts.

"Der Warenfluss über die Grenzen zur EU läuft nicht mehr so reibungslos und
auf lange Sicht könnten unsere Schwierigkeiten, genauso viele Medikamente
zuzulassen, dazu führen, dass uns weniger Alternativen zur Verfügung stehen",
sagte Nuffield-Experte Mark Dayan. Es bestehe zudem die Gefahr, dass
Großbritannien von Maßnahmen der EU ausgeschlossen wird, mögliche Engpässe zu
bewältigen, beispielsweise bei der Ansiedlung von Arzneimittelherstellern.

Das Gesundheitsministerium betonte, subventionierte Preise können aus
verschiedenen Gründen entstehen und seien nicht auf Engpässe zurückzuführen. "Es
gibt etwa 14 000 lizenzierte Medikamente und bei der überwältigenden Mehrheit
besteht eine gute Versorgung", hieß es./bvi/DP/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
ASTRAZENECA PLC DL-,25 886455 Frankfurt 142,550 30.04.24 14:26:58 +1,050 +0,74% 0,000 0,000 140,750 141,500
ROCHE HLDG AG GEN. 855167 Hamburg 0,000 30.04.24 23:50:25 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 245,550
SANOFI SA INHABER EO 2 920657 Frankfurt 92,920 30.04.24 17:25:31 +1,150 +1,25% 0,000 0,000 91,330 91,770
ROCHE HLDG AG INH. SF 1 851311 Hamburg 0,000 30.04.24 23:50:25 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 245,200
BAYER AG NA O.N. BAY001 Frankfurt 27,375 30.04.24 20:45:12 -0,100 -0,36% 0,000 0,000 27,465 27,475
GSK PLC LS-,3125 A3DMB5 Frankfurt 19,400 30.04.24 21:49:44 +0,150 +0,78% 0,000 0,000 19,980 19,250

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